Gemeindefinanzen:Schäftlarn investiert

665,6 Euro

Schulden wird jeder Schäftlarner rechnerisch Ende 2018 haben. Denn der Schuldenstand der Gemeinde wird von 2,6 Millionen auf 3,8 Millionen Euro steigen. Kämmerer Sacher weist darauf hin, dass den Schulden Werte entgegen stünden: Die Mietshäuser, die mit dem Geld gebaut werden sollen.

Im Haushalt 2018 schlagen unter anderem Mietwohnungen zu Buche, für die die Gemeinde auch Kredit aufnimmt

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Die Gemeinde Schäftlarn wird in diesem Jahr viel Geld ausgeben und dafür auch Kredite aufnehmen. Der Gemeinderat hat den Haushalt für 2018 bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig gebilligt. Der Vermögenshaushalt, aus dem die Investitionen bezahlt werden, hat einen Umfang von gut 7,5 Millionen Euro. Als teuerste Anschaffung ist das neue Fahrzeug für die Hohenschäftlarner Feuerwehr für 255 000 Euro eingeplant.

Für Baumaßnahmen hat Kämmerer Wolfgang Sacher 5,43 Millionen Euro veranschlagt. Fast zwei Millionen sind für den Bau von Mietwohnungen der Gemeinde vorgesehen. Knapp 1,6 Millionen sollen auf das Haus an der Schorner Straße entfallen, 150 000 Euro auf den Neubau an der Auenstraße und 238 000 auf ein Wohngebäude am Stehbründlweg.

Für den Neubau des Feuerwehrhauses Hohenschäftlarn am Ortseingang sind 545 000 Euro eingeplant. 255 000 sind für den Neubau der Schulturnhalle vorgesehen, 500 000 für den neuen Bauhof, der beim neuen Feuerwehrhaus errichtet werden soll. Für Tiefbau werden 2018 knapp 1,2 Millionen Euro ausgegeben, den größten Teil, nämlich 455 000 Euro, machen die Schlusszahlungen für den Umbau der Bundesstraße 11 aus. Der Breitbandausbau schlägt mit 245 000 Euro zu Buche, 175 000 kostet der Straßenbau am Stehbründlweg. Kleinere Posten sind die Sanierung des Parkplatzes und Eingangsbereichs am Rathaus, der Bau eines Gehwegs an der Starnberger Straße in Neufahrn und eines Wertstoffhofs. Auch das alles zu planen kostet Geld. Sacher veranschlagt dafür 670 000 Euro. Darin enthalten sind auch Planungskosten für die Umgehungsstraße in Höhe von 100 000.

Für den Bau der gemeindlichen Mietwohnungen an der Schorner Straße sind Kreditaufnahmen in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro vorgesehen. Für das kommende Jahr 2019 ist geplant, erneut gut 1,9 Millionen an Krediten für die Häuser an der Auenstraße und am Stehbründlweg aufzunehmen. Weitere Einnahmen des Vermögenshaushalts sind zwei Millionen aus dem Verkauf eines Grundstücks am Stehbründlweg, die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von fast 200 000 Euro und eine Entnahme aus den Rücklagen von 2,7 Millionen Euro. Die Rücklage wird Sacher zufolge von etwa 8,5 Millionen Euro auf etwa 1,7 Millionen im Jahr 2021 schrumpfen.

An Steuereinnahmen hat Sacher 700 000 Euro aus der Grundsteuer und 1,7 Millionen aus der Gewerbesteuer eingeplant. Der größte Batzen, 4,4 Millionen, kommt aus der Einkommenssteuer.

Dieses Geld fließt in den Verwaltungshaushalt, aus dem die laufenden Kosten bestritten werden. Vor allem die Personalkosten schlagen hier zu Buche, sie steigen auf 1,9 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt hat einen Umfang von 10,6 Millionen Euro. Dass die finanzielle Lage Schäftlarns recht gut ist, zeigt sich daran, dass die Gemeinde weder heuer noch in den kommenden Jahren eine Schlüsselzuweisung erhält. Damit schichtet der Freistaat Bayern Geld von Gemeinden mit höheren Steuereinnahmen auf solche mit geringeren um.

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