Gemeinde bewirbt sich:Geld für Schönheit

Dietramszell nimmt einen zweiten Anlauf zur Dorferneuerung

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Gemeinde Dietramszell will die schon seit Jahren geplante Verschönerung ihrer Ortsmitte vorantreiben. Konkrete Pläne für eine Gestaltung des Dorfplatzes am Richteranger zu einem "Begegnungszentrum" gibt es bereits. Ein Ausbau des Rathauskellers zu einem Veranstaltungs- und Ausstellungsraum ist angedacht, ein großflächiges Konzept berücksichtigt auch den Kirchenvorplatz und den Rathausumgriff . Umgesetzt werden könnte es im Zuge der für das Jahr 2017 vorgesehenen Sanierung der Staatsstraße von Untermühltal in Richtung Dorfmitte. Um entsprechende Fördermittel zu bekommen, beschloss der Gemeinderat am Dienstag, dass sich Dietramszell beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) um eine Wiederaufnahme in das Dorferneuerungsprogramm bemühen soll. Als Grundlage müssen dem Amt konkrete Projekte vorgelegt werden, die der Bauausschuss in seiner Sitzung am 14. Juli definieren und dem Gemeinderat zur Diskussion vorlegen soll.

Bereits Ende 2002 hatte der damalige Gemeinderat eine Anfrage an das Amt für ländliche Entwicklung gestellt. In Arbeitskreisen entstand ein Leitbild, entsprechende Planungen wurden dem Gemeinderat 2009 vorgestellt. Dann stockte das Projekt: Die Gemeinde musste umfangreiche Kanal- und Infrastrukturmaßnahmen stemmen, für anderes fehlte das Geld. Nun soll ein neuer Anlauf genommen werden.

Welche Förderprogramme dabei in Frage kämen, erklärte am Dienstag Robert Schartl vom Amt für ländliche Entwicklung, der die Gemeinde bereits früher beraten hatte. "Ihr müsst euch zuerst Gedanken machen, was ihr konkret machen und wie viel Geld ihr dafür ausgeben wollt", sagte Schartl. Dann entscheide das Amt, welches Förderprogramm sich am besten eigne. Schartl stellte drei Möglichkeiten vor, wobei sowohl die Zusage zu einer umfassenden wie die zu einer einfachen Dorferneuerung momentan unsicher sei: Das Amt befinde sich in einer Umstrukturierungsphase und leide unter personellen Engpässen. Wartezeiten von zweieinhalb Jahren müssten eingeplant werden. Angesichts der Terminbindung an die Straßensanierung im Jahr 2017 könne das eng werden. Finanzmittel würden erst an bereits laufende Projekte vergeben, dann an kulturelle und zuletzt an infrastrukturelle Maßnahmen, wie sie Dietramszell plane.

Für sinnvoll hält Schartl eine Bewerbung um Aufnahme in das Leader-Projekt zur Förderung des ländlichen Raums: Um am bayernweiten Auswahlverfahren teilzunehmen, müsse die Gemeinde bis Dezember eine komplette Planung einreichen. Eine 60-prozentige Förderung sei möglich, Planungskosten ausgenommen. Die Bagatellgrenze liege wie bei den anderen beiden Möglichkeiten bei 25 000 Euro, geplante Projekte müssten also mindestens 50 000 Euro kosten. Trägerin des Projekts wäre die Gemeinde.

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