Gemeinde baut Kläranlage um:Wasser wird teurer

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Lenggries erhöht Preise um insgesamt 40 Cent pro Kubikmeter

Von Petra Schneider, Lenggries

Die Gemeinde erhöht die Gebühren: Von November an müssen die Lenggrieser Bürger mehr für das Abwasser zahlen. Statt bisher 1,94 Euro pro Kubikmeter werden nun 2,32 Euro fällig. Wenn Hausbesitzer auch Regenwasser von ihren Dächern in die Kläranlage leiten, was nur noch bei wenigen Altbeständen der Fall ist, steigen die Gebühren von 2,15 Euro pro Kubikmeter auf 2,57 Euro. Beim Trinkwasser erhöhen sich die Gebühren minimal von bisher 1,03 Euro auf 1,05 Euro.

Dass die Preise um vierzig Cent je Kubikmeter steigen, ist dem Umbau der Kläranlage geschuldet, die im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. Die Investitionskosten werden bereits in diesem Abrechnungszeitraum umgelegt, Einsparungen durch die neue Anlage wirken sich aber erst ab dem kommenden Jahr aus. So ist in der Übergangszeit noch die Klärschlammpressung in Betrieb; der Abtransport durch eine Fachfirma fällt weg, wenn das neue Blockheizkraftwerk in Betrieb geht, in dem künftig der Klärschlamm verbrannt wird. Die Wärme für den Betrieb der Kläranlage werde zu hundert Prozent und Strom zu einem großen Teil im Heizkraftwerk erzeugt, sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU) am Montag im Gemeinderat. "Gebühren erhöht niemand gern, aber wir investieren viel in die Kläranlage." Der Umbau werde sich positiv auf die Gebühren auswirken.

Wie Kämmerer Michael Wenig vorrechnete, belasten die höheren Abwassergebühren einen Zwei-Personen-Haushalt mit rund 36 Euro zusätzlich pro Jahr, einen Vier-Personen-Haushalt mit 71 Euro. Die Anhebung beim Trinkwasser sei einer allgemeinen Kostensteigerung geschuldet, sagte Wenig. Sie wirke sich kaum aus: Zwei Euro mehr für das Trinkwasser muss ein Zwei-Personen-Haushalt ausgeben, vier Euro mehr im Jahr ein Vier-Personen-Haushalt. Josef Wasensteiner (CSU) regte an, den Wasserpreis bis zu einer Spanne von fünf Prozent konstant zu halten, um sich den Verwaltungsaufwand zu sparen, den auch eine geringe Gebührenänderung mit sich bringe. Über die Jahre würden sich Schwankungen ausgleichen. Laut Kämmerer Wenig ist dies nicht möglich: Der kommunale Prüfungsverband fordere eine kostendeckende Gebühr bei Wasser und Abwasser. "Da ist keine Spanne drin, auch wenn es sich nur um einen Cent hin oder her handelt."

© SZ vom 20.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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