,,Vedi Napoli e poi muori'' - ,,Neapel sehen und sterben", das Sprichwort das gerne verwendet wird, um etwas besonders Schönes zu beschreiben lässt sich durchaus auf den Auftritt des Duo Converso aus Neapel anwenden , das Donnerstagabend auf der Kleinkunstbühne im "Hinterhalt" in Gelting zu sehen war.
Das Gitarren-Duo, bestehend aus Raffaello Converso und Franco Ponzo, begeisterte das Publikum nicht nur mit einer Auswahl selbstkomponierter Lieder, sondern auch mit bekannten Dauerbrennern der italienischen Musik. Häufig vertonte Stücke wie Funiculi Funicola oder O Sole Mio wirkten dennoch nicht abgegriffen. Denn die herausragend starke und expressive Stimme des Sängers Converso und die frische, akustische Gitarren-Begleitung Franco Ponzos gaben den oft gehörten italienischen Klassikern eine moderne Note und so wurde die Lebenslust wieder hörbar, die in den Liedern steckt.
Auch wenn beim Auftritt im Hinterhalt die schnelleren und temperamentgeladenen Stücke überwogen - das Duo beherrscht auch die sanfteren Klänge. Und weiß, wie man Nähe zum Publikum herstellt. So hielt es den Sänger Converso nicht auf der Bühne, sondern er bewegte sich vollkommen im Einklang mit der Musik zu den Tischen der circa zwanzig Gäste - nicht ohne bei der einen oder anderen Zuhörerin etwas länger zu verweilen. Mit italienischem Charme gelang es ihm, das Publikum zum Mitsingen zu bewegen. So widmeten die Zuhörer ihre volle Aufmerksamkeit den Künstlern aus der Stadt am Vesuv. Trotz sicherlich vorhandener Sprachbarrieren - schließlich spricht nicht jeder Besucher des "Hinterhalt" fließend Italienisch - gelang die Unterhaltung mit der Stadt am Vesuv. Man kann eine Sprache eben auch verstehen, wenn man sie nicht wirklich versteht. "Conversando con Napoli" war das Motto des Abends, und kommuniziert haben Künstler und Publikum über die Musik - und über die ausdrucksstarken Gesten Conversos, mit denen er seine Anekdoten und Geschichten untermalte. Das Publikum bedankte sich für den stimmungsvollen Abend mit alten Volksliedern und neuen Klängen mit einem kräftigen Applaus. Ihre steigende Bekanntheit verdanken die beiden Neapolitaner nicht zuletzt ihrem langjährigen Freund Gerhard Polt. Der Münchner Kabarettist und Italien-fan stand bereits mehrfach mit Converso und Ponzo auf der Bühne. Assunta Tammello, Geschäftsführerin des "Hinterhalt", hatte gehofft, Polt auch zum Auftritt seiner amici in Gelting locken zu können - um CDs oder Bücher zu signieren.
Ein Besuch Polts blieb diesmal zwar aus, was aber vielleicht auch daran liegen mag, dass er bereits an diesem Sonntag mit dem Duo Converso eine Verabredung hat: ein gemeinsamer Auftritt im Schlierseer Bauerntheater steht an.