Geldgeber gesucht:Filmemacher blitzt ab

Eurasburger Gemeinderat will Walter Steffen kein Geld geben

Von Thekla Krausseneck, Eurasburg

Es ist eine lange Liste von Gemeinden und Städten, bei denen der Filmemacher Walter Steffen ("Endstation Seeshaupt") einen Förderantrag für sein neues Werk "Fahr ma obi am Wasser" gestellt hat: München ist genauso dabei wie Geretsried, Wolfratshausen, Schäftlarn und Eurasburg, das den Antrag am Dienstag jedoch abgelehnt hat. Steffen bittet jede Kommune um ein "bedingt rückzahlbares Förderdarlehen" in Höhe von 2000 Euro, nur bei Wolfratshausen lag der Betrag fünfmal so hoch, weil die Stadt 2017 ihr Flößerei-Jubiläum feiert. Wolfratshausen hat zugestimmt, in Eurasburg war die Stimmung eine andere: Bürgermeister Moritz Sappl (Gemeinsame Wählervereinigung) sagte, er befürchte einen Präzedenzfall, auf den hin sich weitere Künstler darum bemühen würden, ihr wirtschaftliches Risiko durch eine kommunale Förderung aufzufangen. Hans Urban (Grüne) regte an, die Fördersumme auf 1000 Euro herabzusetzen, Ralf Reichenberg (Freie Wählerschaft Achmühle) und Stefan Bauer (CSU) kritisierten indes, dass Steffen als Unternehmer kalkulieren und sein Risiko selbst tragen müsse.

Sappl schlug zwar vor, ein Stimmungsbild aus dem Gemeinderat zum Treffen der Bürgermeister in zwei Wochen mitzunehmen, um dort über Sinn und Höhe der Filmförderung zu beraten. Weil sich aber im Eurasburger Gemeinderat keine einheitliche Meinung abzeichnete, wurde darauf verzichtet und über den Antrag abgestimmt - der somit gegen zwei Stimmen von Petra Epp (Grüne) und Hans Urban abgelehnt wurde.

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