"Gefahr in Verzug":Königsdorf sperrt Grundstraße

"Gefahr in Verzug": Die Grundstraße zwischen Königsdorf und Geretsried muss saniert werden - doch das ist teuer.

Die Grundstraße zwischen Königsdorf und Geretsried muss saniert werden - doch das ist teuer.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Immer mehr Autos nutzen die baufällige Verbindung nach Geretsried - und viele Fahrer rasen. Jetzt greift der Bürgermeister durch.

Von Claudia Koestler

Die Grundstraße, die die Gemeinde Königsdorf mit Geretsried verbindet, soll nach dem Willen von Bürgermeister Anton Demmel (FWG) und den Gemeinderäten bereits in den kommenden 14 Tagen gesperrt werden. Das erklärt der Rathauschef auf Nachfrage.

Obwohl für die Straße inzwischen ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern herrsche, würden noch immer zu viele Verkehrsteilnehmer mit überhöhter Geschwindigkeit durch die kurvenreiche Waldstrecke fahren. Das führe immer wieder zu Unfällen. Obendrein werde die Straße nicht nur von Einwohnern als Verbindungsstraße genutzt, sondern auch Auswärtigen von Navigationsgeräten als kürzester Weg von und zur Salzburger Autobahn empfohlen. Nach Ansicht von Demmel ein Grund, weshalb der Verkehr auf dieser Strecke enorm zugenommen habe.

Allerdings sei die Straße dafür nicht breit genug und ist obendrein gespickt mit Schlaglöchern. Polizei, Landratsamt und Straßenbauamt hätten deshalb jüngst bei einer Begehung den Ausbau präferiert. "Doch das würde für unsere Kommune einen Kostenanteil von geschätzt mindestens 400 000 bis 500 000 Euro bedeuten", sagt Demmel. Geld, das in seinen Augen anders besser angelegt sei.

Eine Schranke ist schon bestellt

Auf der Grundstraße herrsche in ihrem jetzigen Zustand und bei den stetigen Geschwindigkeitsüberschreitungen "Gefahr in Verzug", sagt Demmel. Deshalb sei der nächste Schritt eben die Sperrung. Eine Schranke für etwa 5000 Euro ist laut dem Königsdorfer Rathauschef bereits bestellt. Sackgassenschilder werden dann auf die neue Situation hinweisen. Erst nach vollzogener Sperrung sei es auch möglich, die Straße nicht länger in Navigationsgeräten anzeigen zu lassen - allerdings nur bei jungen Geräten, die regelmäßig aktualisiert werden.

Demmel glaubt nicht, dass deshalb viele vor verschlossener Schranke umdrehen müssten. Allerdings sei die Sperrung erst einmal vorübergehend: "Sollte ich mich täuschen und doch viele umdrehen, die Bürger doch noch protestieren oder sich das Ganze aus anderen Gründen nicht bewähren, müssen wir anders reagieren. Die Entscheidung ist nicht in Beton gegossen."

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