Seit einigen Monaten sind die Mitarbeiter des Tölzer Landratsamts auf Dienstfahrten umweltschonend unterwegs. Zum Fuhrpark mit 22 Fahrzeugen gehören neben einem Elektroauto und vier Hybridfahrzeugen auch ein E-Bike. "Eine erste Analyse des Nutzungsverhaltens und der Auslastung der Fahrzeuge hat ergeben, dass die Hybridfahrzeuge zu circa 60 Prozent mit Strom und zu knapp 40 Prozent mit Benzin fahren", sagt Johannes Reiser, Mitarbeiter im Hauptamt. So könnten über das Jahr gerechnet ungefähr 8300 Kilogramm Kohlenstoffdioxid eingespart werden.
Damit künftig noch mehr Kilometer elektrisch und ohne Benzinverbrauch gefahren werden können, wird die Elektroverteilung in der Tiefgarage ausgebaut, sodass dort noch weitere Elektrofahrzeuge zum Aufladen angesteckt werden können. Im Moment sei dort nämlich die Grenze der Kapazität erreicht, erklärt Reiser. Würden weitere Fahrzeuge angeschlossen, würde regelmäßig die Sicherung herausfliegen.
Den Strom, mit dem die Fahrzeuge aufgeladen werden, bezieht das Landratsamt zu 100 Prozent aus erneuerbarer Wasserkraft. "Denn nur dadurch, dass die Fahrzeuge mit erneuerbarem Strom aufgeladen werden, wird auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet", sagt Andreas Süß, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Gerade im Verkehrssektor, auf den ein Drittel des gesamten Energiebedarfs im Landkreis entfällt, stecke die Energiewende noch "in absoluten Kinderschuhen".
Die Zahl der zugelassenen Diesel- und Benzinfahrzeuge im Landkreis liegt derzeit bei 96 881. Zum Vergleich: Ende April gab es 124 zugelassene Elektrofahrzeuge und 272 Hybridfahrzeuge, also Autos mit Elektro- und Verbrennungsmotor. "E-Mobilität und Stromwende müssen Hand in Hand gehen", betont der Klimaschutzbeauftragte Süß. "Denn der Mehrverbrauch an Strom muss natürlich auch durch erneuerbare Energien erzeugt werden."