Für mehr Förderung:Geretsried will Inklusionsschule

Städträte unterstützen Antrag der Karl-Lederer-Grundschule

Die Karl-Lederer-Grundschule will ganz offiziell eine Inklusionsschule werden, um ihre Schüler besser fördern zu können. Ein Vorhaben, hinter dem der Geretsrieder Stadtrat geschlossen steht. Direktorin Brigitte Leick erläuterte am Dienstag dem Haupt- und Finanzausschuss die Beweggründe für den Antrag, nachdem in der Vorsprechung der Räte Fragen aufgetaucht waren, ob die Schule für das Inklusionsprofil genügend Räume und Sachmittel habe. Leick zufolge wird an ihrer Schule schon seit 2002 Inklusion praktiziert. Der Begriff bedeute, dass in der Regelschule Kinder unterrichtet werden, die früher die Förderschule mit ihrer besseren Ausstattung an Fachleuten und Mitteln besucht hatten. "Aber viele Eltern wünschen sich die Inklusion", sagte sie. Und allein der Elternwille sei entscheidend, in welche Schule das Kind gehe.

Die Karl-Lederer-Grundschule ist mit dem derzeitigen Modell der Inklusionsförderung nicht zufrieden. Ihr steht die Erziehungshilfe "Alternatives schulisches Angebot" (AsA) zur Verfügung, bei dem eine Sonderschullehrkraft mit fünf Stunden einzelne Schüler betreut oder Lehrer berät. Für Leick geht das nicht in die richtige Richtung: "Die Kinder kriegen davon keine Stunde Unterricht mehr", kritisierte die Direktorin. "Davon haben nur die Lehrer etwas." Sie möchte das ändern. Denn einer Schule mit offiziellem Inklusionsprofil steht eine ganzjährige Förderschullehrerin mit 13 Stunden zu. Und zehn zusätzliche Lehrerstunden aus dem Grundschulbereich, allerdings nur als "Kann-Bestimmung." "Wir wollen für die Kinder mehr Förderung", sagte Leick enzschlossen.

Zusätzlichen Raumbedarf sieht die Schulleiterin nicht. Zurzeit gebe es 20 Schüler, bei denen Förderbedarf bestätigt sei. Mehr sollen nicht aufgenommen werden, auch das Schulamt habe sich verpflichtet, vor einer Zuweisung erst anzufragen. Stadtrat Lorenz Weidinger (Freie Wähler) merkte an, dass die Schule doch eigentlich kleinere Klassen anstrebe, was mehr Raumbedarf bedeute. "Wir haben schon kleine Klassen", erklärte Leick. "Bei uns wird ab 25 Schülern geteilt, da wir bis zu 60 Prozent Migrationshintergrund aufweisen." Die Zahl gelte auch für Inklusionsklassen. Normalerweise sei eine Teilung erst ab 28 Schülern vorgesehen. Einstimmig beschloss der Ausschuss, die Bewerbung zu unterstützen. Denn als Schulträger muss die Stadt einverstanden sein.

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