Während sich die Liberalen beim Dreikönigstreffen in Stuttgart gegenseitig Mut machen, beginnen an der Loisach die Vorbereitungen für eine Großveranstaltung der Partei: Wolfratshausen soll zumindest ein Wochenende lang im Zeichen der FDP stehen. Die bayerischen Liberalen kommen zum Landesparteitag in die Loisachhalle, wie der Kreisvorsitzende Robert Weiß bekannt gegeben hat. Am Wochenende des 9. und 10. April werden 450 Mitglieder in der Flößerstadt erwartet, darunter 420 Delegierte und etliche Ehrengäste. "Das ist ein großes Glück", sagt Weiß. "Die Loisachhalle wird gut gefüllt sein." Er erhofft sich auch einen Impuls für die Hotels in und um Wolfratshausen. Denn rund 350 Teilnehmer würden in hiesigen Hotels übernachten.
Wolfratshausen soll zumindest ein Wochenende im April im Zeichen der bayerischen FDP stehen - hier ein Bild vom Dreikönigstreffen der Partei in Stuttgart.
(Foto: dpa)Der Generalsekretär der Bayern-FDP, Daniel Föst, bestätigt den Termin auf Anfrage. Auf der Tagesordnung stehe die "Liberale Agenda - Bayern 2028", der demografische Wandel, die innere Sicherheit, Gründerkultur und Landwirtschaft. "Wir konzentrieren uns in Wolfratshausen auf Problemlösung und liberale Angebote", sagt Föst. "Die CSU regiert sich von Skandal zu Skandal und verliert wegen ihrer Flüchtlingsstreiterei die anderen großen Herausforderungen aus den Augen."
Von dem Landesparteitag soll auch ein Aufbruchsignal an die Wähler ausgehen: Die hatten die Partei 2013 bei der Bundestagswahl mit 4,8 Prozent und bei der Landtagswahl mit 3,3 Prozent abgestraft und aus den Parlamenten geworfen. Noch schlechter fiel das Ergebnis bei der Kommunalwahl 2014 aus: Bei der Abstimmung zum Kreistag schafften die Liberalen nur noch 1,7 Prozent. Der einzige Kreisrat Günther Fuhrmann ist gleichzeitig der einzige Stadtrat im ganzen Landkreis - nämlich in Geretsried.
"Es ist neuer Mut, neuer Tatendrang entstanden. Zwei Jahre nach den Wahlniederlagen ist die FDP in Bayern wieder stark", sagt Föst. Der Kreisvorsitzende Robert Weiß gibt sich nicht ohne Grund zurückhaltender, wenn er sagt: "Wir wollen den Schwung aus der Veranstaltung mitnehmen, um dynamischer im Landkreis unterwegs zu sein." Denn schon wenige Wochen nach dem Landesparteitag will Weiß nicht mehr Kreisvorsitzender sein. Nachdem er das Amt erst im April vergangenen Jahres angetreten hatte, stellt er sich nicht mehr zur Wahl.
Das habe persönliche und berufliche Gründe: Als Vater zweier Kinder sei er beruflich sehr eingespannt. "Ich habe in dem einen Jahr festgestellt, dass ich die Arbeit in dem Umfang nicht leisten kann", sagt Weiß. "Ich will jemand anderem die Chance geben, den Kreisverband bis zur Bundestagswahl 2017 zu beleben." Wer die Nachfolge antreten könne, dazu will er sich nicht äußern. Bei 35 Mitgliedern bleibt das Feld der Kandidaten allerdings überschaubar. Die Gespräche über einen neuen Kreisvorsitzenden liefen.
Tritt im Mai ab: Robert Weiß, der Kreisvorsitzende der FDP.
(Foto: privat/oh)Beim Neujahrsessen der Kreis-FDP am Sonntag in Bad Tölz verwies Weiß auf den Neuaufbau der Internetseite der Kreis-FDP, der aber noch nicht abgeschlossen sei. Gleichzeitig habe Kreis- und Stadtrat Fuhrmann um mehr Beteiligung aus der Partei gebeten. "Er fühlt sich allein gelassen", sagt Weiß. Für den Kreis habe Fuhrmann einen Klimaschutzmanager gefordert sowie mehr Geld für Kultur und die Integration von Flüchtlingen durch mehr Deutschkurse.