Eurasburg: Zum Tod Herbert Rosts:Zuarbeiter im Hintergrund

"Er hinterlässt eine Lücke": Er war langjähriger Gemeinderat, leitete den Sportverein über Jahrzehnte hinweg - nun ist Zweiter Bürgermeister Herbert Rost im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorben.

Isabel Meixner

Herbert Rost widmete seine Freizeit der Allgemeinheit. 32 Jahre zog er als Vorsitzender im Sportclub Eurasburg und späteren Sportverein Eurasburg-Beuerberg seine Fäden, 24 Jahre gestaltete er als Gemeinderat die Kommunalpolitik mit, 15 Jahre davon als Zweiter und Dritter Bürgermeister. Am Dienstag erlag er im Alter von 65 Jahren einem Krebsleiden. "Herbert wird mir und der Gemeinde fehlen", sagt Bürgermeister Michael Bromberger.

Eurasburg: Zum Tod Herbert Rosts: Herbert Rost galt als ruhiger Mensch. "Er war kein Marktschreier, niemand, der die großen Schlagworte und Schlagzeilen geliebt hat", sagt Bürgermeister Michael Bromberger.

Herbert Rost galt als ruhiger Mensch. "Er war kein Marktschreier, niemand, der die großen Schlagworte und Schlagzeilen geliebt hat", sagt Bürgermeister Michael Bromberger.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Herbert Rost war ein ruhiger Mensch, einer, der das Gespräch und nicht die Konfrontation suchte, einer, der anpackte statt zu reden. "Manche sagen, dass er nie gekämpft habe und nicht der große Redner gewesen sei", sagt Bromberger. Doch habe Rost immer den richtigen Ton getroffen. "Er war halt kein Marktschreier, niemand, der die großen Schlagworte und Schlagzeilen geliebt hat."

Im April 1987 wurde Herbert Rost in den Gemeinderat gewählt. 1996 übernahm er das Amt des Dritten Bürgermeisters, 2002 verlor er die Wahl gegen Michael Bromberger. Der schätzte den Eurasburger für seine Loyalität. "Wir hatten uns versprochen, fair miteinander umzugehen und den anderen zu unterstützen." Vom ersten Tag an sei Rost als Zweiter Bürgermeister nicht der zweite Sieger, sondern der erste Zuarbeiter gewesen, sagt Bromberger. Am Dienstagnachmittag habe er seinen Stellvertreter im Krankenhaus Weilheim besuchen wollen, aber es nicht geschafft. "Dieser Mensch hinterlässt eine Lücke."

Rosts zweites Steckenpferd war der Sportverein. Über das Turnen kam er zum SV und prägte ihn als Vorstand in den folgenden Jahren. So ließ er beispielsweise den Fußballplatz mit Flutlicht ausstatten. In diesem Jahr feierte er 40-jährige Vereinszugehörigkeit. Er hatte erlebt, wie sich der Sportclub Eurasburg 1978 aus dem SV Beuerberg herauslöste und wie die beiden Vereine im diesem Frühjahr wieder fusionierten - und Herbert Rost zu ihrem Vorsitzenden wählten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Krebs seinen Körper bereits befallen. "Das wird schon wieder", hatte er sich optimistisch gezeigt. Er habe sich gewundert, dass Rost sich noch einmal zum Vorsitzenden wählen ließ, sagt Michael Bromberger: "Aber die Fusion war ihm wichtig." Doch die Schmerzen wurden stärker, die Haltung gebückter. Im Sommer wurde Herbert Rost operiert, es folgten Chemotherapie und Bestrahlung. "Ich merke erst jetzt, wo ich einen Teil seiner Aufgaben übernommen habe, was er alles gemacht hat", sagt Hubert Berghofer, stellvertretender Vorstand des SV Eurasburg-Beuerberg.

Am heutigen Freitag findet um 19.30 Uhr ein Rosenkranz in der Schlosskirche Eurasburg statt. Herbert Ross wird am Samstag, 3. Dezember, um 14 Uhr auf dem Friedhof Eurasburg-Berg beigesetzt.

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