"Ernüchterndes Gespräch":1,2 Millionen für Dorferneuerung

Amt für Ländliche Entwicklung reduziert Konzept für Dietramszell

Von Petra Schneider, Dietramszell

Zwei Bürgerversammlungen zum Thema "Dorferneuerung" gab es im Vorjahr, mehrmals stand das langjährige Projekt auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Ende 2017 wurde der Entwurf von Stadtplaner Rainer Heinz beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) eingereicht, das Fördermittel vergibt. Ein erstes Gespräch sei "ernüchternd" verlaufen, erklärte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) am Dienstag im Gemeinderat.

Der Gemeinde sei zunächst eine Fördersumme von nur 100 000 Euro in Aussicht gestellt worden. Man habe allerdings klar machen können, dass es sich um ein großräumiges Areal im Bereich Schule, Rathaus, Angerwiese, Kloster und Klosterschänke handle; die mögliche Fördersumme sei daraufhin nach oben korrigiert worden. Das ALE geht nun von einer Gesamtsumme von 1,2 Millionen aus - bei 50 Prozent Förderung bekäme Dietramszell also 600 000 Euro. Drei Punkte hat die Behörde aus dem Entwurf von Heinz gestrichen, der die Gesamtkosten auf 1,8 Millionen geschätzt hatte: den Ausbau des steilen Fußwegs Kreuzbichl, eine Verbreiterung des Gehwegs nach Schönegg und eine Erweiterung des Kiesgruben-Parkplatzes. Die Gemeinde will dies nun selbst finanzieren, um das Wenden von Bussen gefahrloser zu ermöglichen. Auch das lange geforderte öffentliche WC beim Kloster wurde in den für das weitere Verfahren nötigen Einleitungsbeschluss integriert. Der Gemeinderat folgte damit einem Antrag der Kirchenverwaltung. Sie hatte für die Toilette einen Standort gegenüber der Kirche nahe der gemeindlichen Anschlagtafel vorgeschlagen.

Ob und wie die einzelnen Maßnahmen umgesetzt werden, müsse im Einzelfall beschlossen werden, sagte die Bürgermeisterin. Wichtig sei aber, alle gewünschten Projekte in den Einleitungsbeschluss aufzunehmen, "denn was nicht drin steht, wird nicht gefördert", so sagt sie weiter. Die Dorferneuerung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werde der Abschnitt zwischen Schönegg und Dietramszell saniert, "zwischen Friseur und Klosterschänke", sagte Gröbmaier. Die Abstimmung mit Straßenbau- und Wasserwirtschaftsamt laufe, "da sind längere Planungsprozesse nötig".

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