Ende der Testphase:Kesselberg ohne Rüttelstreifen

Schwellen auf der B 11 haben Unfälle mit Bikern nicht verringert

Von Klaus Schieder, Kochel am See

Nach vier Jahren Testphase hat das Staatliche Bauamt Weilheim die sogenannten Rüttelstreifen am Kesselberg am Montag wieder abmontiert. Diese niedrigen Schwellen, die quer über die Bundesstraße 11 liefen, sollten die Unfallzahlen mit Motorradfahrern auf der Serpentinenstrecke zwischen Kochel und Walchensee senken. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. "Wir haben keine Vorteile in vier Jahren erkennen können", sagt Martin Herda, zuständiger Abteilungsleiter für den Landkreis im Bereich Straßenbau des Staatlichen Bauamts. 2017 gab es 21 Unfälle mit Bikern auf dem Kesselberg, im Jahr zuvor waren es eben so viele.

Am Ende waren die vormals 1,8 Zentimeter Rüttelstreifen ohnehin ziemlich abgefahren, wie Herda berichtet. "Das waren nur noch fünf Millimeter, die Streifen sind relativ glatt geworden." Vor allem bei Nässe sei dieser Zustand der Verkehrssicherheit "nicht unbedingt zuträglich" gewesen. Die Raser unter den Motorradfahrern brachten die Erhebungen auch oftmals nicht dazu, sich ans Tempolimit am Kesselberg zu halten und langsamer zu fahren. "Diesen Nutzen hat es nicht gebracht", sagt Herda. Ob deutlich höhere Rüttelstreifen wie im Ausland diese Biker ausgebremst hätten, bezweifelt der Abteilungsleiter: "Das sehen wir erst mal nicht so."

Einen Ersatz für die Rüttelstreifen wird es nicht geben. Bis zum nächsten Jahr läuft allerdings noch der Versuch mit den Leitschwellen in der Mitte der B 11, die vor zwei Jahren aufgestellt wurden. Sie sollen verhindern, dass Motorradfahrer vor allem in den Kurven auf dem Mittelstreifen oder gar halb auf der Gegenspur unterwegs sind. Zudem bewirken sie Herda zufolge eine optische Verengung der Straße. Die Ergebnisse sollen im Sommer 2019 ausgewertet werden. "Dann entscheiden wir", sagt der Abteilungsleiter.

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