Egling:Unter Siedlungsdruck

In Egling steigen die Immobilienpreise deutlich an

Für die Gemeinde Egling begann das Jahr mit einem Paukenschlag: Ruth Sander legte zum Januar ihre Arbeit als Geschäftsleiterin der Gemeinde Egling nieder, nur ein Jahr nach ihrer Einstellung. Bürgermeister Hubert Oberhauser (FWG) erklärte dazu, man habe das Beschäftigungsverhältnis "in gegenseitigem Einvernehmen getrennt". Für Sander übernahm Verwaltungswirtin und Kämmerin Daniela Simon die Geschäfte. Seither läuft es ruhig im Rathaus. Auch wenn die Bürger tiefer in die Tasche greifen müssen: Egling erhöhte die Gewerbesteuer und die Grundsteuer von 300 auf 320 Prozentpunkte.

Mobilität und Siedlungsdruck waren zwei Großthemen, die Bürger und Gemeinderäte auch 2016 begleiteten. Egling trat dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland bei - an den Straßen wird seither verstärkt geblitzt. Der starke Zuzug spiegelte sich auch in rasant nach oben gehenden Preisen für Immobilien wider. Der Quadratmeter einer Eigentumswohnung kostet in Egling inzwischen im Schnitt 2650 Euro. Im Herbst 2014 waren es noch 2300 Euro. Insbesondere die Gemeinderäte des Ortsteils Deining machen sich deshalb Sorgen um die Zukunft ihres Dorfes an der Grenze zum Landkreis München. Weder Zuzug noch Proteste konnten verhindern, dass in Deining nach der Dorfwirtschaft heuer auch die örtliche Bankfiliale schloss. Im Eglinger Weiler Harmating traf sich im Herbst hingegen fiktive Gentrifizierung mit echter: 40 Harmatinger überließen einem ZDF-Filmteam ihre Häuser - und bekamen dafür ein Bushäuschen. Aktiv ging die Gemeinde in diesem Jahr die Energiewende an, unter anderem mit dem Beschluss, einen Energienutzungsplan erstellen zu lassen. Lange schon war es angekündigt, 2016 wurde der überarbeitete virtuelle Auftritt der Gemeinde Egling endlich Realität: die neue Homepage der Gemeinde ist seit Herbst online. Der virtuelle Neustart ging zeitlich allerdings auch mit einem realen Ende einher: Die Zimmer im Riedhof in Egling waren nach neuen Vorgaben zu klein. Ende Oktober mussten die 28 Bewohner deshalb umziehen.

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