Egling:"Aktive Menschlichkeit"

Bürgermeister Oberhauser lobt die Eglinger Flüchtlingsarbeit

Von Claudia Koestler, Egling

"Es läuft sehr gut bei uns": Dieses Fazit hat Eglings Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) am Dienstag nach dem Sachstandsbericht über Asylbewerber und Flüchtlinge in der Gemeinde gezogen. "Wir haben uns frühzeitig sehr gut positioniert", sagte er. Die Familien- und Integrationsbeauftragte Sonja Galli-Krottenthaler hatte zunächst in Hunderten Stunden ehrenamtlicher Arbeit den Helferkreis koordiniert und ein Konzept erarbeitet, das auch anderen Gemeinden als Vorbild diente. Anfang dieses Jahres hatte schließlich die Gemeinde Katharina Bernlochner auf 450-Euro-Basis als Asylkoordinatorin angestellt, um Galli-Krottenthaler zu entlasten. Bernlochner ist seither Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen und für das Landratsamt.

Wie sie am Dienstag vor dem Ausschuss für Jugend, Familie und Senioren darlegte, leben in der Großgemeinde derzeit 57 Flüchtlinge, davon 14 sogenannte Fehlbeleger - anerkannte Asylberechtigte, die auf dem freien Markt keine Wohnung finden. Neben den momentan 15 Menschen aus Nigeria bilden die Afghanen mit 13 Personen in Egling inzwischen die größte Gruppe. "Allerdings ist bei ihnen die Bleibeperspektive nach wie vor ungeklärt", sagte Bernlochner.

Etwa 70 Freiwillige zählte der Helferkreis im vergangenen Jahr zu Beginn. Inzwischen habe sich ein Kern von 35 Helfern herauskristallisiert, die in den vergangenen fünf Monaten 3743 Stunden Hilfe geleistet hätten, etwa 748 Stunden pro Monat oder durchschnittlich 21 Stunden pro Helfer und Monat. "Wir sind immer auf der Suche nach weiteren Freiwilligen, die mit Mut und frischen Ideen einsteigen wollen", sagte sie. Die Ehrenamtlichen sind in Gruppen eingeteilt: Die einen helfen mit einem Sprachkurs oder fungieren als Dolmetscher, andere unterstützen die Flüchtlinge bei Busfahrten oder bei Terminen mit Behörden oder Ärzten. Es gibt Helfer, die Patenschaften für einzelne Flüchtlinge oder Familien übernehmen; andere helfen nach der Asyl-Anerkennung bei der Wohnungssuche oder übernehmen Fahrdienste. Zudem gibt es eine eigene Aufgabe, die Verbindung zu den örtlichen Vereinen zu halten, damit die Asylbewerber eingeladen werden, wenn zum Beispiel Fußballspiele anstehen oder es Theateraufführungen gibt. Und wieder andere vermitteln Jobs, Minijobs oder Praktika. "Eine Person bei unseren 38 Erwachsenen hat inzwischen seit September eine Lehrstelle zur Altenpflege angetreten, fünf von ihnen arbeiten mittlerweile Vollzeit", freute sich Bernlochner.

Der Bürgermeister sprach allen Helfern seinen großen Respekt aus. Dank ihnen zeige die Gemeinde in Sachen Asyl "aktive Menschlichkeit".

Nähere Informationen unter www.asylhilfeegling.de

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