Die Gemeinde Dietramszell will die Kinderbetreuung aufstocken und bestehende Angebote räumlich besser organisieren. Die Nachfrage sei da, sagte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) kürzlich im Gemeinderat. Das bestätigte auch Kindergartenleiterin Brigitte Knittel-Stadler: Bundesweit seien steigende Geburtenzahlen zu verzeichnen, "und bei uns auch". Der Gemeinderat hat deshalb über eine Erweiterung des Kindergartens "Voglhäusl" am Richteranger beraten. Dorthin soll künftig eine Gruppe verlegt werden, die zurzeit im Kloster untergebracht ist. Alle drei Kindergartengruppen für insgesamt 75 Kinder fänden dann im Voglhäusl Platz. Die Krippenkinder sollen im Kloster bleiben.
Bereits im Jahr 2009 gab es Pläne für eine Erweiterung, die aber nicht umgesetzt wurden. Planer Robert Illner will auf diese zurückgreifen und bei der Regierung von Oberbayern Fördermöglichkeiten eruieren. Demnach soll das Gebäude Richtung Westen erweitert werden und wegen der Hanglage auf halber Höhe einen Zugang zum Erdgeschoss und zwei "Halbtreppen" bekommen. Die Dachform des Hauptbaus, das wegen der Nähe zum Hang und dem dort üppigen Bewuchs "völlig vermoost" sei, sei nicht ideal. "Aber wir müssen die Dachform so weiterführen", sagte Illner. Auch die Parksituation werde durch die Erweiterung "nicht besser". Anton Karl (BLD) regte an, auf Barrierefreiheit zu achten, denn zwei Halbtreppen seien für Rollstuhlfahrer ein Problem. Man könne über einen einfachen Aufzug nachdenken, sagte Illner. Die Planungen seien aber momentan nur ein "grober Rahmen", um Fördermöglichkeiten abzuklären. 1,1 Millionen Euro veranschlagt der Planer, abzüglich 80 Prozent Förderung verbliebe für die Gemeinde ein Eigenanteil von 220 000 Euro.
Drei Kita-Standorte in Dietramszell, Ascholding und Linden gibt es in der Gemeinde: Neben dem Voglhäusl bei der Schule, das nun erweitert werden soll, bietet der Kindergarten in Ascholding 34 Plätze. Ein Neubau ist bereits beschlossen. Er soll beim neuen Edeka-Markt an der Eglinger Straße gebaut werden und neben zwei Kindergartengruppen mit 50 Plätzen auch eine Krippengruppe und einen Hort beherbergen.
Im Kloster gibt es eine Krippe mit 12 Plätzen, in der Schule einen Hort mit 30 Plätzen. Konkret sind Pläne, den Kindergarten in Linden um einen Anbau zu erweitern und statt bisher 45 dann 50 Plätze zur Verfügung zu haben. In der Gemeinde werden außerdem sechs Integrationsplätze für Kinder mit Behinderungen vorgehalten.