Dietramszell:Nach einem Vierteljahrhundert am Ziel

Spatenstich Gewerbegebiet Ascholding

Sie packen es an (v.l.):Bauamtsleiterin Elisabeth Schelle, Bürgermeisterin Leni Gröbmaier, Planer Jürgen Eichhammer und Bauleiter Wilhelm Peter.

(Foto: Claudia Koestler)

Dietramszell setzt symbolisch den Spatenstich für ein Gewerbegebiet in Ascholding. Elf Bewerber warten schon

Von Claudia Koestler, Dietramszell

Ein kleiner Griff zur Schaufel für die Verantwortlichen, aber ein großer Schritt für die Gemeinde: Mit dem zeremoniellen Spatenstich markierten Dietramszells Bürgermeisterin Leni Gröbmaier, Bauamtsleiterin Elisabeth Schelle, Planer Jürgen Eichhammer und Bauleiter Wilhelm Peter am Dienstag den Baubeginn für das Gewerbegebiet Ascholding. Das rund 3,6 Hektar große Areal an der Staatsstraße 2072 soll bis Mai/Juni 2016 fertig erschlossen sein, so dass die Gewerbetreibenden ihrerseits mit dem Bau der Betriebe beginnen können.

"Uns ist wichtig, dass damit Arbeitsplätze in der Gemeinde geschaffen werden, und langfristig natürlich auch, durch die Ansiedelung von Betrieben die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen", sagt Gröbmaier. "Ein Gewerbegebiet war lange gewünscht, schon seit den 1990er Jahren war es im Flächennutzungsplan drin", erinnert sie sich. Doch erst 2008 ergab sich die Gelegenheit für die Gemeinde, ein geeignetes Grundstück zu erwerben und in medias res zu gehen. Nicht aber ohne einige Hürden bis zum Spatenstich: Im Zuge der Planungen stellte sich nämlich heraus, dass die Bodenbeschaffenheit auf dem Gelände nicht nur unterschiedlich, sondern partiell schwierig ist. Denn eine Querlinie teilt es in einen kiesigen Boden im westlichen Bereich und einen eher wasserundurchlässigen, schluffigen Boden mit reichlich Staunässe nach Regen im östlichen Teil. 2013 stand der Gemeinderat deshalb bereits kurz vor der Entscheidung, das Vorhaben Gewerbegebiet an dieser Stelle wieder ad acta zu legen. "Doch in Gesprächen baten die Bewerber eindringlich darum, dass wir weitermachen", berichtet Gröbmaier. Gewerbegrund sei schließlich rar und sehr gesucht. Außerdem sei die Lage sehr gut, etwa wegen der nahen Autobahn-Anbindungen. Selbst der Fund der bedrohten bayerischen Bachmuschel im benachbarten Weiherbach konnte die Planungen letztlich nicht mehr aufhalten. Zu ihrem Schutz werden nun Versickerungsbecken gebaut, die sicherstellen, dass auch bei einem Jahrhundert-Hochwasser der Regen auf dem Areal verbleibt.

Aufgrund der aber schwierig bleibenden Bodenverhältnisse entschied sich die Gemeinde für ein Preissplitting, um den Gewerbetreibenden entgegenzukommen: Wer eine Parzelle im diffizilen östlichen Teil erwirbt, zahlt 125 Euro pro Quadratmeter, weil ein tieferer Aushub und möglicherweise Pfähle notwendig werden. Im leichter zu bebauenden westlichen Teil kostet der Quadratmeter hingegen 150 Euro. In beiden Preisen enthalten ist allerdings die komplette Erschließung mit Wasser, Abwasser und Straße sowie mit Glasfaser zur schnellen Datenübermittlung.

Mit elf Bewerbern steht die Gemeinde derzeit bereits kurz vor dem Vertragsabschluss. Sechs von ihnen stammen aus Dietramszell oder haben ihren Betrieb bereits in der Gemeinde. "Die anderen kommen teils aus den Nachbargemeinden, einer aus Wolfratshausen", sagt Gröbmaier. Sie freut sich zudem, dass es im Auswahlverfahren der Bewerber gelungen sei, eine gute Gewerbemischung nach Ascholding zu holen. Betriebe für Maschinenbau, Spenglerei, Autowerkstätten, Holzvermarktung und -verarbeitung werden sich künftig dort ansiedeln.

8000 Quadratmeter, die von der kommenden Ringstraße umschlossen werden, sind noch zu vergeben. "Damit wollen wir uns aber noch Zeit lassen", sagt die Bürgermeisterin.

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