Dietramszell:Flüchtlinge ins Hallenbad: DLRG wehrt sich

Das Ascholdinger Schwimmbad ist keine geeignete Unterkunft, findet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Die Absturzkanten etwa seien zu gefährlich.

Von Claudia Koestler, Dietramszell

Eine Hiobsbotschaft nennt der Ortsverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), dass das Hallenbad Ascholding als mögliche Notunterkunft für Flüchtlinge in Betracht gezogen und deshalb nach der Sommerpause vorerst nicht wie geplant am 16. September geöffnet wird. Eine entsprechende Mitteilung hatte die Gemeinde Dietramszell Ende vergangene Woche gemacht. Die Entscheidung über die Nutzung der Halle als Asylunterkunft fällt in der Gemeinderatssitzung am 22. September.

Gegen dieses Vorhaben stemmt sich nun die DLRG: Nicht nur stünde damit das Trainingsbad nicht mehr zur Verfügung. Sie hält das Ascholdinger Hallenbad als Unterbringung grundsätzlich für nicht geeignet, vor allem, da Reinigungschemikalien auch ohne Wasser nicht restlos entfernt werden und zudem Absturzkanten eine starke Gefährdung darstellten. Mit einem Sondernewsletter ruft die Rettungs-Gesellschaft zur Unterstützung ihres Protestes auf: "Beteiligen Sie sich mit uns an der Dietramszeller Gemeinderatssitzung am 22. September um 19.30 Uhr im Vereinsheim Humbach", heißt es. Und weiter: "Bitte machen Sie mit uns darauf aufmerksam, dass hier die Sicherstellung der Wasserrettung sowie die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung und damit der Fortbestand der DLRG Schäftlarn-Wolfratshausen gefährdet sind."

Das Hallenbad in Ascholding ist für die Mitglieder des DLRG-Ortsverbandes eine langjährige Trainingsstätte. Dort werde aktuell an vier Tagen trainiert, und das Bad zudem für die Kinder-, Jugend- und Rettungsschwimmausbildung sowie für Breitensportangebote gebraucht. "Dieses Schulschwimmbad nutzen wir schon seit dessen Erbauung Anfang der 70er Jahre", heißt es in dem Schreiben der DLRG-Vorsitzenden. Lange Zeit sei "nur das Notwendigste in Instandhaltung in das gemeindeeigene Bad gesteckt" worden. Seit 2011 werde zwar öffentlich über ein interkommunales Hallenbad in Geretsried diskutiert, doch die Planungen seien ins Stocken geraten, so die Rettungs-Gesellschaft.

Neben dem Aufruf, am 22. September die Position der DLRG in der Gemeinderatssitzung zu vertreten, rufen die Vorsitzenden auch dazu auf, Fragen und Kritik direkt an Landrat Josef Niedermaier (FW) zu richten.

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