Die Urlaubszeit macht sich bemerkbar:Arbeitsmarkt spürt den August

Erwerbslosenquote steigt leicht an, liegt jedoch unter dem Vorjahr

Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Sommermonat August ist der Arbeitsagentur Rosenheim zufolge keine Überraschung: Aktuell sind im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 1534 Menschen als arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,2 Prozent entspricht. Dies sind 1,5 Prozent mehr als noch im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr jedoch sind 369 Menschen weniger als arbeitslos registriert. "Der Anstieg im August lässt sich hauptsächlich damit begründen, dass in Bayern Ferienzeit ist", erklärt Michael Vontra, stellvertretender Leiter der Rosenheimer Arbeitsagentur. "Viele Personalentscheider befinden sich im Urlaub, daher erfolgen um diese Jahreszeit nur wenig Neueinstellungen." Ein weiterer Grund für den jährlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen im August ist Vontra zufolge die meist nur kurzfristige Registrierung von fertig ausgebildeten Fachkräften, die von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Von den insgesamt 1534 Arbeitslosen im Landkreis machen Jugendliche unter 25 Jahren 15 Prozent aus, weitere 16,6 Prozent sind Langzeitarbeitslose.

Grundsätzlich sei der Arbeitsmarkt in der Region nach wie vor stabil und aufnahmefähig, erklärt Vontra. Da die Arbeitslosenquote weiterhin unter der Drei-Prozent-Marke bleibt, spreche man von Vollbeschäftigung. Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Rosenheimer Arbeitsagentur, die die Stadt Rosenheim und die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Rosenheim und Miesbach abdeckt, liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 2,7 Prozent.

Im Hinblick auf das im September beginnende Ausbildungsjahr ist der Lehrstellenmarkt laut Arbeitsagentur noch etwas unausgeglichen. Den 535 Bewerbern ohne Ausbildungsplatz stehen 950 offene Lehrstellen gegenüber. Von den bisher unversorgten Bewerbern sind 220 Schul- oder Studienabbrecher. Vontra appelliert deshalb an die Betriebe, auch jungen Leuten, deren Startbedingungen nicht so günstig sind, eine Chance zu geben: "Wir können es nicht verantworten, dass Jugendliche ohne Ausbildung bleiben."

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