Die Polizei ermittelt:Gedenkveranstaltung: Viele Plakate entfernt

Die Nationalsozialisten haben am 10. Mai vor 84 Jahren in vielen deutschen Städten Bücherverbrennungen inszeniert. Dessen wird am Mittwoch in der Wolfratshauser Loisachhalle mit einer großen Veranstaltung gedacht. Unbekannte Täter haben nun 20 von 44 Hinweisplakaten für die Gedenkveranstaltung entfernt. Damit wiederholen sich Vorfälle von 2015, als ebenfalls viele Plakate verschwanden. Assunta Tammelleo vom mitveranstaltenden Kulturverein Isar Loisach (KIL) vermutet eine Sabotageaktion - und hat am Montag Anzeige bei der Wolfratshauser Polizei gestellt. Die Beamten haben noch keine Erkenntnisse.

Ende April hatte Tammelleo mit Helfern die Plakate aufgestellt. In Wolfratshausen sind seither zwölf, in Geretsried acht entfernt worden. "Die Plakatständer waren vollkommen leer", sagt KIL-Vorstandsmitglied Tammelleo. Sie könne nur vermuten, dass jemandem die Gedenkveranstaltung nicht passe. Sie organisiere viele Kulturveranstaltungen, für die sie öffentlich werbe. "So etwas ist da noch nie passiert." Vor zwei Jahren seien noch mehr Werbe-Plakate für die Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung verschwunden. "Zwei Drittel waren weg. Das war ein Schock." Schon damals hatte Tammelleo Anzeige erstattet, ein Täter wurde nicht ermittelt. Inzwischen hat sie mit KIL-Helfern die verschwundenen Plakate ersetzt und neu aufgeklebt. "Ich hoffe, dass die Plakate bis zum Mittwoch halten", sagt Tammelleo. Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 08171/4211-0.

© SZ vom 09.05.2017 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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