Der Ickinger Wintersportverein hat runden Geburtstag:Mehr als nur im Schnee

Der Ickinger Wintersportverein hat runden Geburtstag: Der Skisport, ganz egal ob alpin und nordisch, spielt nach wie vor eine sehr wichtige Rolle im Vereinsleben des WSVI.

Der Skisport, ganz egal ob alpin und nordisch, spielt nach wie vor eine sehr wichtige Rolle im Vereinsleben des WSVI.

(Foto: privat)

Im Laufe der neun Jahrzehnte seines Bestehens hat sich der Wintersportverein Isartal Icking längst zu einem breit gefächerten Sportverein entwickelt. An diesem Samstag wird gefeiert

Von Claudia Koestler, Icking

Das Jahr 2015 ist ein besonderes für den Wintersportverein Isartal Icking, kurz WSVI genannt. Denn nicht nur ist er der größte Verein Ickings mit über 1000 Mitgliedern, heuer feiert er zudem sein 90-jähriges Bestehen.

"Wir werden unsere Abteilungen präsentieren und einen allgemeinen Festtag daraus machen", hatte Thomas Scheifl, Vorsitzender des WSVI, bereits Anfang des Jahres verkündet. Nun steht fest: An diesem Samstag, 27. Juni, findet dieser Festtag statt mit einem bunten und vielfältigen Programm für Jedermann.

1925, das Jahr der Gründung des WSVI, brachte dem Skisport in Bayern und darüber hinaus großen Auftrieb. Ein Jahr zuvor hatten im französischen Chamonix die ersten olympischen Winterspiele stattgefunden. "Die Werbewirkung dieser ersten winterlichen Sport-Veranstaltung von internationalem Ausmaß war unverkennbar", heißt es in der Chronik des WSVI. So war es nur eine Frage der Zeit, dass die allgemeine Begeisterung auch ins Isartal überschwappte. Die Ickinger hatten dabei klare Ziele: Eine Sprungschanze zu bauen, Übungshügel ausfindig zu machen und Touren- und Wanderstrecken zu markieren. Am 21. November 1925 rief Anton Pessenbacher aus Wolfratshausen alle Freunde des weißen Sports zur Gründungsversammlung ins damalige Café "Weiße Wand" in Icking zusammen. Eine Woche später fand schließlich die Gründungsversammlung im Gasthof Klostermaier statt, der bis heute Vereinslokal ist.

Im Laufe der neun Jahrzehnte hat sich der WSVI allerdings längst zu einem breit gefächerten Sportverein entwickelt, wenngleich der Skisport, alpin und nordisch, bis heute eine nach wie vor wichtige Rolle spielt. Ein noch immer sichtbares Markenzeichen setzte der Verein in seinen jungen Jahren allerdings mit der Ickinger Sprungschanze, Anziehungspunkt für die Skisportler des Isartales zwischen Wolfratshausen und München. Ein Förderer des Sprungschanzenprojekts war der Münchner Carl J. Luther, Skilauflehrer, Skichronist, Schanzenbauer und späterer Sprunghügelberater der FIS. Die Ickinger Schanze war eine Naturschanze, auf der Weiten bis zu 30 Metern erzielt wurden. Später bauten die Ickinger Sportler daneben eine kleinere Schanze für die Jugend. Von 1928 bis 1940 fanden hier mannigfaltige Wintersportveranstaltungen statt.

Wie überall ruhte während des Krieges die Vereinstätigkeit, aber 1947 wurde in gemeinsamer Arbeit mit der Skiabteilung des TSV 1860 München der Bau einer neuen, größeren Sprungschanze mit Holzanlaufturm verwirklicht. 1972 erfolgte der letzte offizielle Sprunglauf auf der Schanze. Heute schätzen den Hang Freestyler und Snowboarder. Viele Höhepunkte und Persönlichkeiten prägten den Verein in seiner Geschichte.

Inzwischen betreibt der WSVI eine eigene Wander- und Skihütte im Zillertal, die nicht nur als Trainingszentrum, sondern auch als gesellschaftlicher Treffpunkt dient. Und neben den Schwerpunkten Ski nordisch und Ski alpin bietet der Verein längst für alle Sportinteressierten etwas, beispielsweise Ski-, Konditions- und Seniorengymnastik sowie Kinder- und Leistungsturnen. Volleyball und Fußball sind inzwischen erfolgreiche Abteilungen des Vereins. "Der WSVI ist bemüht, seinem Anspruch als örtlicher Sportverein dem Gemeinwohl im Rahmen seiner Möglichkeiten gerecht zu werden", betonte Pressewart Hans Dondl jüngst im Gemeindeblatt.

Nähere Informationen zum Festprogramm unter www.wsvi.de

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