Damit nichts versickert:Ein Boden für den Bach

Damit nichts versickert: Das Bett ist da, der Schwaigwaller Bach meistens nicht: Er hat keinen dichten Untergrund und deshalb versickert das Wasser. Das soll sich mit Hilfe von Bentonitmatten ändern.

Das Bett ist da, der Schwaigwaller Bach meistens nicht: Er hat keinen dichten Untergrund und deshalb versickert das Wasser. Das soll sich mit Hilfe von Bentonitmatten ändern.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Abdichtung soll Geretsried vor Überschwemmungen schützen

Von Felicitas Amler, Geretsried

Mit einer halben Million Euro soll eines der großen Geretsrieder Probleme gelöst werden: Die Stadt lässt den Schwaigwaller Bach zwischen Blumenstraße und Isar abdichten. Denn dass er das Wasser nicht halten kann, ist nach Einschätzung von Fachleuten eine Ursache der für viele Hausbesitzer dramatischen Grundwassersituation in Gartenberg. Der Bauausschuss hat am Dienstag bei einer Gegenstimme (Volker Witte, Grüne) die Empfehlung an den Stadtrat beschlossen, die Maßnahme nun in Angriff zu nehmen. Wenn das Plenum kommende Woche zustimmt, soll am 9. April begonnen werden.

Zuvor allerdings ist ein Eingriff nötig, auf den der zuständige Bauamtsmitarbeiter Jan Klinger nachdrücklich hinwies: "Wir müssen erst mal ausholzen, und das wird wahrscheinlich einen Aufschrei geben." Um an dem Bach im Wald zwischen Blumenstraße und Isar überhaupt arbeiten zu können, müsse ein Baufeld freigemacht werden - eine Schneise durchs Gehölz von 15 Meter Breite. Klinger betonte aber, die Natur könne sich erfahrungsgemäß die Flächen zurückholen. Dies untermalte er mit Fotos vor der Verlegung des Schwaigwaller Bachs an die B 11, die eine kahle Situation zeigten, und nach sechs Jahren, als sich bereits viele Pflanzen wieder angesiedelt hatten. In den knapp 500 000 Euro für die Bachabdichtung sind außerdem 70 000 Euro für landschaftspflegerische Maßnahmen nach dem Eingriff enthalten.

Zur Abdichtung werden in den Bach auf einer Strecke von 1350 Metern wasserdichte Betonitmatten eingebaut. Dies wird nach Auskunft aus dem Rathaus etwa zwei Monate dauern. Mit einem Effekt auf das Grundwasser könne man also bis Ende des Jahres hoffen, sagt Rathaus-Sprecher Thomas Loibl.

Im "Blumenviertel" hatte sich vor acht Jahren die Interessengemeinschaft Grundwassergeschädigter Geretsrieder (IGGG) formiert, denn immer wenn es stark regnete, liefen in dem Stadtteil die Keller voll. Die Stadt beauftragte schließlich Fachbüros mit einer detaillierten Untersuchung, die über ein ganzes Jahr lief und eine Computersimulation umfasste. Wie sich die Lage nach der Bachabdichtung entwickelt, will das Bauamt mehrmals jährlich kontrollieren.

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