CSU-Neujahrsempfang:Besuch vom Paten

Edmund Stoiber spricht sich in Königsdorf für die S 7-Verlängerung aus und erklärt, warum Sabine Lorenz eine gute Kandidatin ist

Von Stephanie Schwaderer

CSU Neujahrsempfang

Gutes Einvernehmen (von links): Landratskandidatin Sabine Lorenz, Gerhard Meinl, Vorsitzender der CSU Geretsried und Edmund Stoiber

(Foto: Manfred Neubauer)

Für die meisten liegen die Festtage schon wieder weit zurück. Die guten Vorsätze sind gebrochen, nur der Hüftspeck sitzt fest. Glücklich, wer sich da aktives CSU-Mitglied im Landkreis nennen kann: Beim Neujahrsempfang der Kreis-CSU mit Ehrengast Edmund Stoiber durften mehr als 200 Parteifreunde, darunter viele Bürgermeister, Stadt-, Kreis- und Gemeinderäte am Sonntag noch einmal feiern und sich optimistisch auf das neue Jahr einstimmen. Thematisch standen zwei Dinge im Vordergrund: Die Verlängerung der S 7 und die Landratskandidatur von Sabine Lorenz.

In beiden Fällen präsentierte sich Stoiber als treuer Wegbegleiter, mehr noch: "als Pate", wie Kreisvorsitzender Martin Bachhuber Stoibers Rolle bei der S-Bahnverlängerung umschrieb. Seit 40 Jahren, so Bachhuber, treibe Stoiber das "wohl wichtigste Infrastrukturprojekt im Landkreis" voran. Der CSU im Landkreis sei es zu verdanken, dass "der Zug nun wieder auf die richtige Richtung gestellt wurde". Auch wenn der Runde Tisch mit Ministerpräsident Horst Seehofer noch keinen Durchbruch gebracht habe: "Der gordische Knoten ist zerschlagen."

Diese Diagnose bestätigte Stoiber in seiner mit Leidenschaft und ohne Manuskript vorgetragenen, gut einstündigen Ansprache. Innenminister Joachim Herrmann ("den habe ich 1984 eingestellt") brauche er dazu gar nichts mehr zu erzählen. Die Verlängerung der S 7 sei "ein Jahrhundertding" und könne nur ohne Schrankenlösung durchgesetzt werden. Dazu müssten die Städte Wolfratshausen und Geretsried ihren finanziellen Beitrag leisten. "Aber den größeren Beitrag muss der Freistaat leisten." Donnernder Applaus im Saal.

Eine Art Patenfunktion hat der ehemalige Ministerpräsident auch für die CSU-Landratskandidatin Sabine Lorenz übernommen - "eine junge Frau mit Lebenserfahrung, die eine echte Alternative zum Amtsinhaber ist", wie Stoiber mehrfach hervorhob. Zusammen hatten die beiden offenbar in der Vergangenheit gegraben und dabei nahezu familiäre Gemeinsamkeiten zu Tage gefordert: Ende der 70er Jahre, erzählte Stoiber, seien sie (fast) Nachbarn in der Geretsrieder Egerlandstraße gewesen. Die Sabine habe damals zu den Spielkameradinnen seiner ältesten Tochter gezählt.

"Es ist klar, dass sie noch nicht jede politische Verordnung kennt", sagte Stoiber. "Aber sie ist bereit sich einzuarbeiten, das imponiert mir ungeheuer." Lorenz zeigte sich "gerührt und dankbar": "Das ist eine ganz tolle Gelegenheit, mich zu präsentieren." Sie sei kein Mensch, der viel spreche, das Zuhören liege ihr eher. Zugleich könne sie sehr wohl "leiten und führen", habe Lebenserfahrung und wisse, was Familien brauchten. Für ihr klares Bekenntnis: "Ich will Landrätin werden", erntete dann auch sie kräftigen Applaus.

Der eigentliche Stargast im satt gefüllten Saal der "Post" war indes Thomas Schwarzenberger, Bürgermeister von Krün, der es als "Gastgeber" des G 8-Gipfels 2015 - das Treffen soll auf Schloss Elmau stattfinden - zu schlagartigem Ruhm gebracht hat. "Damit wirst du Weltgeschichte schreiben", prophezeite ihm Bachhuber. Und Stoiber attestierte: "Wenn so etwas in Deutschland stattfindet, dann tut man es am besten nach Bayern." Die Feststimmung der CSU im Oberland dürfte damit noch etwas anhalten. Mindestens die nächsten eineinhalb Jahre.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: