Bürgerhaus und Hochwasserschutz:Münsing investiert

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Haushalt sieht heuer sechs Millionen Euro für Projekte vor

Von Benjamin Engel, Münsing

Zwar steigen in Münsing die Einnahmen, doch gleichzeitig investiert die Gemeinde kräftig: noch heuer allein sechs Millionen Euro. Für Vorhaben wie das neue Bürgerhaus, den Hochwasserschutz samt Feuerwehrhaus in Ammerland, das Haus für Kinder oder Straßensanierungen rechnet Kämmerer Hubert Kühn mit weiteren Millionenausgaben. Ihm hat daher Gemeinderätin und Fischermeisterin Susanne Huber (FW) am Dienstag einen Glücksbringer für die Geldbörse geschenkt. Nachdem der Gemeinderat den Haushalt einstimmig verabschiedet hatte, überreichte sie dem Kämmerer die geputzte Fischschuppe eines Karpfens. "Damit Dir das Geld nicht aus geht", erklärte sie.

Das Gesamtvolumen des Haushalts steigt kräftig auf 16,8 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es rund 3,4 Millionen weniger. Heuer gibt die Kommune rund 2,7 Millionen Euro für den Bau der Sozialwohnungen am Milchhäusl-Grundstück aus. Dort sind zwölf Wohnungen und ein Ladengeschäft geplant. Das Vorgängergebäude ist bereits abgerissen, im Juni soll mit dem Rohbau begonnen werden. In das neue Degerndorfer Vereinsheim steckt Münsing 800 000 Euro. Zudem wird in die Wasserversorgung, den Straßenbau und den Breitbandausbau für kleinere Ortsteile wie Schechen, Attenkam oder Bolzwang investiert.

Am meisten nimmt die Kommune durch die Beteiligung an der Einkommensteuer ein. Dafür sind im Haushalt 3,6 Millionen Euro angesetzt. Als Gewerbesteuereinnahmen werden 2,3 Millionen erwartet. Die kommunalen Schulden sollen um weitere 50 000 Euro auf nur noch 350 000 Euro bis zum Jahresende sinken. Die Rücklagen werden nach dem Haushaltsansatz von derzeit 10,6 Millionen Euro auf 7,73 Millionen Euro sinken. Gleichzeitig fließen rund 2,5 Millionen Euro aus dem kommunalen Budget für die Kreisumlage ab.

Trotz sprudelnder Steuereinnahmen mahnte Bürgermeister Michael Grasl (FW) angesichts zahlreicher neuer Projekte in den folgenden zehn Jahren, dass die Kommune investieren, aber die Folgekosten bedenken müsse. Kommunale Einrichtungen kosteten Geld, müssten unterhalten und refinanziert werden. Allein das Bürgerhaus werde mindestens zehn Millionen Euro kosten. Vergessen werden dürfe nicht, dass der Masterplan zur Sanierung der Gemeindestraßen umgesetzt werden müsse. Grasl rief den Gemeinderat dazu auf, Schwerpunkte zu setzen. Die Verwaltung könne nicht alles auf einmal umsetzen, das Investitionsprogramm sei ohnehin schon sportlich genug. Die Kommune sei gut beraten gewesen, in den vergangenen Jahren mit dem Geld zu haushalten. "Wir haben uns so lange sparsam verhalten", sagte der Bürgermeister. "Jetzt wird es Zeit, dass wir bauen."

© SZ vom 11.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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