Bücher:"GeretsReader" lesen Kindern vor

An mehr Standorten denn je werden Geschichten zu hören sein

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Sache ist ganz einfach: 91 Prozent aller Kinder in Deutschland, egal welcher Herkunft und welcher Sprache, haben großen Gefallen daran, wenn ihnen vorgelesen wird. Also liest Geretsried Kindern vor. Am Freitag, 18. November, dem bundesweit dafür vorgesehenen Tag, stehen dazu in Geretsried um die vierzig Personen und 17 Institutionen bereit. Björn Rodenwaldt, Leiter der Stadtbücherei, hat die Federführung. Den lokalen Titel haben sich zwei Mitstreiterinnen ausgedacht: Stadträtin Vera Kraus und Buchhändlerin Sarah Ulbrich hatten die Idee für die "GeretsReader".

Der Vorlesetag hat in Geretsried Tradition, er verteilt sich heuer allerdings auf viel mehr Standorte als sonst. So lädt das Mütterzentrum zum Vorlesen an einem Lagerfeuer ein, die Musikschule geht in die Buchhandlung Ulbrich, um dort die Lesestunde instrumental zu begleiten. Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses lesen Bürgermeister Michael Müller und einige Stadträte vor, im Stadtmuseum ehemalige Vertriebene. Rodenwaldt und sein Team haben sich eine "Geretsrieder Rallye" ausgedacht: Kinder und Jugendliche erhalten eine Karte, auf der jede tatsächlich aufgesuchte Lesestation mit einem Stempel versehen wird. Wer abends mindestens drei Stempel vorweisen kann, erhält eine Medaille und nimmt an der Preisverlosung teil. Neben Büchern gibt es für die drei Gewinner, die dann gezogen werden, kleine Pokale.

Manche der Freiwilligen wissen bereits, was sie vorlesen wollen: Kraus sagt, am Lagerfeuer werde es Abenteuer- und Indianer-Literatur sein, Sabrina Schwenger, Geschäftsführerin der Musikschule, und Sarah Ulbrich wollen sich auf Märchen konzentrieren. Rodenwaldt denkt an eine griechische Heldensage für Kinder, denn das bundesweite Motto lautet heuer "Lesen macht Helden".

Für Kinder und Jugendliche hält die Stadtbücherei 11 000 von insgesamt 45 000 Medien bereit; sie seien die stärkste Gruppe unter den Nutzern der Einrichtung, sagt ihr Leiter. Die Frage, ob es unter den Kindern - so wie bei den Erwachsenen - mehr weibliche als männliche Leser gibt, bejaht Rodenwaldt: Das Verhältnis schätze er auf sieben zu drei. Buchhändlerin Ulbrich bestätigt das im Prinzip, sagt aber, bei den Jungen brauche es oft nur ein bestimmtes Buch, das sie packt, damit sie auch gern lesen.

www.buecherei.geretsried.de

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