Breites Angebot:Vom Tischgrill zur Kauri-Tasche

Pop-Up-Store, Startups and more

Den Pop-up-Store in Tölz eröffneten Andreas Wiedemann und Dorien Meima-Schmid.

(Foto: Manfred Neubauer)

Der Pop-up-Store am Amortplatz in Bad Tölz hat eröffnet. Er soll den Zwischenhandel verringern und die Wertschöpfungskette verändern.

Von Klaus Schieder

Peter Gokus hat Tüten mit langzeitgeröstetem Kaffee aus Kenia aufgestellt. Der hat nichts mit Kartellen, auch nichts mit Fair Trade zu tun. Vielmehr würden die Bohnen vom afrikanischen Bauern direkt zum Kunden verkauft, sagt Gokus. Das Ziel seines Projekts "PAMOJA.Gemein.gut" sei es, den Zwischenhandel zu verringern und die Wertschöpfungskette zu ändern. Eine Packung Kaffee würde normalerweise etwa 30 Euro pro Kilo kosten, Gokus bietet sie für 17,99 Euro an. Die Differenz sei die Summe, die er selbst weniger verdiene, sagt er. 100 Kunden hat er schon, 500 strebt er an, die eine Eigentümergenossenschaft bilden sollen. Deshalb steht er im neuen Pop-up-Store, der im Erdgeschoss des ehemaligen Trachtengeschäfts Kirner in Tölz eröffnet wurde.

Gokus ist einer von 17 Kreativen, die dort einen Monat lang ihre Produkte anbieten und ausprobieren, ob sie beim Kunden ankommen. Das Sortiment reicht von Schmuck aus Dirndlstoffen, einem gemeinsamen Tischgrill für Vegetarier und Fleischesser, Mandalas und Make-up über handgearbeitete Schafwollprodukte, Gebetsketten und Postkarten bis hin zu Hornschlitten und Körben oder Kauri-Taschen, für die Wollreste, Plastiktüten oder auch alte Trachtenknöpfe verarbeitet wurden. Organisiert wurde der Pop-up-Store von Dorien Meima-Schmid von "startupsandmore".

Diese Zwischennutzung bringe wieder Leben in das leer stehende Haus am Amortplatz, sagte Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG). Auch für Andreas Ross vom Wirtschaftsforum Oberland sind solche Stores eine interessante Interimslösung. "Am schlimmsten sind leere Schaufenster, an denen Kunden vorbeigehen", sagte er. Wolfgang Wittmann, Geschäftsführer der Europäischen Metropolregion München, verwies auf den vor drei Jahren neu aufgelegten Datenreport zur Kultur- und Kreativwirtschaft, die in München und der Region einen Spitzenplatz in Europa einnehme, was Umsatz und Mitarbeiter betrifft.

Der Pop-up-Store am Amortplatz ist bis zum 14. Juli donnerstags, freitags und samstags geöffnet, jeweils von 10 bis 17 Uhr.

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