Breitbandausbau:Schnelles Internet kommt langsam

Dietramszell billigt Einstieg in das zweite Förderverfahren

Von Petra Schneider, Dietramszell

Der Ausbau mit schnellem Internet ist in einer Gemeinde wie Dietramszell, mit einer Fläche von knapp 100 Quadratkilometern und vielen kleinen Ortschaften, keine einfache Aufgabe. Ziel des Freistaats ist eine flächendeckende Versorgung mit Übertragungsraten von mindestens 30 Megabit.

In den vergangenen drei Jahren habe sich Einiges getan, sagte Michael Müller vom beauftragten Beratungsunternehmen Corwese im Gemeinderat: Das erste Förderverfahren ist abgeschlossen, laut Netzbetreiber Telekom würden die Bauarbeiten im ersten Quartal 2018 beendet. Nach derzeitigem Stand gebe es im nördlichen Gemeindegebiet bereits eine sehr gute Versorgung mit 30 Megabit. Östliche Gebiete werden als nächste erschlossen, die Arbeiten sollen Ende März beendet sein.

Noch gar nicht oder nicht ausreichend versorgt, also mit höchstens 15, 16 Megabit, sind Teile im Süden und Südwesten, etwa die Weiler Ried, Osten und Reith. Deren Anschluss soll nun mit Mitteln aus einem weiteren Förderprogramm finanziert werden, das der Freistaat im Juli vorigen Jahres aufgelegt hat: Den "Höfebonus", der eine Verdoppelung der bisherigen Fördersumme möglich macht. Voraussetzung ist, dass der Ausbau zu mindestens 80 Prozent mit der FTTB-Technologie erfolgt, das heißt mit einem Anschluss über Glasfaserkabel direkt ins Haus. So können höhere Bandbreiten erzielt werden, als bei einer Verlegung von Glasfaser nur bis zum Kabelverzweiger. Allerdings müsse jedes Haus "angegraben" werden, erklärte Müller.

Weil noch ein Restbudget von 484 000 Euro aus dem ersten Förderverfahren übrig ist, stünden der Gemeinde zusammen mit dem "Höfebonus" 1,5 Millionen Euro für den weiteren Breitbandausbau zur Verfügung. Der Gemeinderat entschied sich einstimmig für den Einstieg in das zweite Förderverfahren und beauftragte die Firma Corwese mit der Durchführung der nötigen Schritte. Das Auswahlverfahren muss bis Ende Februar abgeschlossen sein. "Wir schauen uns bei jedem Gebäude an, inwieweit eine Erschließung möglich und im Rahmen des Budgets umsetzbar ist", erklärte Müller. Hierfür würden Karten erstellt, die dann auch veröffentlicht würden. Der Förderantrag muss bis September abgegeben sein. Geduld sei allerdings nötig, sagte Müller, "denn "Netzbetreiber und Fördervergabestelle sind heillos überlastet".

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