Blumenschau:Alte Rosen, neue Elektroautos

Blumenschau: Jede Menge Blumen, aber auch Lifestyle, Kunst, Musik und Vorträge gehören traditionell zum Programm der Tölzer Rosentage, die heuer zum 19. Mal stattfinden.

Jede Menge Blumen, aber auch Lifestyle, Kunst, Musik und Vorträge gehören traditionell zum Programm der Tölzer Rosentage, die heuer zum 19. Mal stattfinden.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

185 Aussteller sind bei den 19. Tölzer Rosentagen an Pfingsten in den Klostergärten vertreten. Einen Akzent setzt Organisatorin Michaela Dorfmeister diesmal auf nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Von Klaus Schieder

Irgendeine neumodische Sorte in Knallorange wird nicht zu sehen sein. "Unsere Lieblinge sind alte Rosen, die schon seit einigen hundert Jahren existieren", sagt Michaela Dorfmeister. Schließlich sind die Tölzer Rosentage, die am Pfingstwochenende vom 18. bis 21. Mai inzwischen zum 19. Mal stattfinden, aus Sicht der Organisatorin echte Gartentage - und "keine Schicki-Micki-Veranstaltung". Alle wichtigen Rosenschulen in Deutschland kämen zu der Schau in den Rosengarten und den Franziskanerpark, sagt Dorfmüller. Für Bad Tölz sei die überregional bekannte Ausstellung, die voriges Jahr etwa 15 000 Besucher anlockte, "ein jährliches Highlight", sagt die stellvertretende Kurdirektorin Susanne Frey-Allgaier.

185 Aussteller sind heuer vertreten, ungefähr so viele wie 2016. Neben Rosen gehören auch Stauden, Gehölze und Gräser, Kübelpflanzen, Bonsais und Kräuter wieder zum Sortiment. Ebenso Gartenmöbel, Keramikwaren, Kunstobjekte, Geräte zum Gärtnern, Schmuck und allerlei Accessoires. Damit soll die Ausstellung auch für jene Gäste attraktiv sein, die daheim keinen eigenen Garten haben. Ein Drittel der Fieranten ist neu dabei, zwei Drittel waren auf den Rosentagen schon häufiger vertreten. Frey-Allgaier spricht von einer "optimalen Mischung aus dem Reiz des Neuen und aus Beständigkeit". Auch Dorfmeister glaubt, dass die Rosentage "wieder ein runder Markt" seien - "vom Angebot her ausgewogen".

Allerdings setzt die Organisatorin diesmal einen Akzent auf Nachhaltigkeit. Die Gartenschau soll die Besucher auch dazu anregen, über den Umgang mit Natur nachzudenken. Deshalb haben die Tölzer Stadtwerke einen Stand, wo sie über Solartechnik und E-Bikes informieren. Auf dem Parkplatz der Tourist-Information führt die Firma Tesla ein Elektroauto vor und erklärt dessen Technologie. In der Vortragsreihe spricht Heilpraktikerin Uschi Mensing unter anderem über Mobilfunk und Elektrosmog.

Als Besonderheit sieht Dorfmeister auch die Referate, die Kräuterpädagogin Jutha Bartl über Heilkräuter und Beraterin Elisabeth Vogel über Feng Shui halten. Dabei geht es zum Beispiel auch darum, wie diese chinesische Harmonielehre alten und demenzkranken Menschen helfen kann.

Außerdem könnten Gäste den Plan ihres Gartens mit einem Nordpfeil zum Stand der beiden Frauen mitbringen, teilt die Organisatorin mit. Dann bekämen sie für 20 Euro Gebühr eine kurze, aber professionelle Beratung zur Gartenplanung. Aus dem Programm hebt Dorfmeister außerdem den österreichischen Verein "Green World" hervor, der alte Gemüsesorten präsentiert und Setzlinge verkauft. Oder auch eine Firma, die auf dem Rasenstück vor der Tourist-Info diverse Terrassenplatten vorführt. Jazz und Country, Folk und Chansons, Drehorgelklänge und mittelalterliche Tänze: Musikalische Darbietungen sind ein fester Bestandteil der Rosentage. Dorfmeister spricht von "kleinräumiger Musik", die ohne Verstärker auskommt. Die Aussteller wollten in ihren Gesprächen mit Kunden ja "nicht beschallt werden", so die Organisatorin.

Der Eintritt beträgt sieben Euro, mithin einen Euro mehr als 2016. Aber, so Frey-Allgaier: "Jede Ausstellung dieser Art kostet mehr als die Rosentage." Die Dauerkarte kostet 15 Euro, ermäßigte Tickets sechs Euro. Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt. Es gibt einen kostenlosen Zubringerdienst mit dem Stadtbus 1, der im Stundentakt der BOB vom Bahnhof über die Großparkplätze an der Flinthöhe zu den Rosentagen fährt. Die Schau ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, zur Eröffnung am Freitag bis 19 Uhr.

www.rosentage.de

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: