Bischofsnachfolge:Stilles Warten auf Passau und Rom

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Der Benediktbeurer Salesianer-Pater Stefan Oster gilt als Favorit für den Bischofssitz in Passau.

Von Ingrid Hügenell

Pater Stefan Oster gilt als Kandidat für den Passauer Bischofssitz. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Salesianer-Pater Stefan Oster wird nach Medienberichten als Kandidat für den derzeit vakanten Bischofssitz in Passau gehandelt. Der 48-jährige Dogmatik-Professor lebt im Kloster Benediktbeuern. Zu den Berichten, er sei der Favorit für das Amt, wollte Oster am Montag keinen Kommentar abgegeben. Auch Klosterdirektor Pater Claudius Amann, der sich zurzeit in der Schweiz aufhält, wollte die Gerüchte nicht kommentieren und verwies auf die Münchner Pressestelle des Ordens.

Pressesprecherin Katharina Hennecke sagte auf Anfrage: "Mir ist nicht bekannt, dass eine Anfrage vorliegt." Gemeint ist eine aus Rom. Sobald es etwas zu sagen gebe, werde das Bistum Passau eine Pressemitteilung herausgeben. Dort rechnet man damit, dass die Nachfolge von Bischof Wilhelm Schraml in den nächsten Wochen geregelt wird.

Als Spätberufener trat Stefan Oster erst mit 30 Jahren dem Orden der Salesianer Don Boscos bei. Er hatte zuvor ein Zeitungsvolontariat absolviert und war unter anderem ein halbes Jahr beim Süddeutschen Verlag, bevor er bei einem privaten Radiosender arbeitete. 2001 wurde er in der Benediktbeurer Basilika zum Priester geweiht. Er studierte an der PTH in Benediktbeuern, 2009 folgte die Habilitation. Oster setzt sich sehr für das Kloster ein. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Juwel", der seit 2009 für den Erhalt der Anlage Spenden sammelt. Überdies berät er junge Männer zum Thema Berufung. Ganz im Sinne des Ordensgründers Johannes Bosco tritt Pater Oster auch immer wieder als Jongleur auf.

Oster wäre nicht der erste Benediktbeurer Salesianer, der zum Bischof ernannt wird. Der Österreicher Alois Kothgasser, bis Ende 2013 Erzbischof von Salzburg, war ebenfalls Dogmatik-Professor und Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern, als er 1997 zunächst zum Bischof von Innsbruck ernannt wurde. Auch er war Dogmatik-Professor. Im November 2002 wurde Kothgasser zum Salzburger Erzbischof. Dieses Amt hat er nun aus Altersgründen abgelegt. In Cruz Alta in Brasilien ist mit Friedrich Heimler ein deutscher Salesianer Bischof. Der bekannteste Angehörige des Ordens in einem hohen Kirchenamt dürfte Kardinal Tarcisio Bertone sein, der lange Kardinalsstaatsekretär war.

© SZ vom 04.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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