Berg/Schäftlarn:Windkraftanlage nicht mehr zu stoppen

Die Gegner der Windräder in den Wadlhäuser Gräben geben sich geschlagen. Maria Reitinger ist so überrascht wie verdrossen

Überrascht und verdrossen hat die Zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Schäftlarn, Maria Reitinger (Wählergemeinschaft Gemeindewohl), auf die Entscheidung des bayerischen Umweltministeriums reagiert, wonach der Bau der Windräder in den Wadlhauser Gräben "kein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko" für den Wespenbussard darstelle. Sie habe damit nicht gerechnet, sagte Reitinger, die auf eine Stellungnahme der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberbayern verweist. Die komme zu einem ganz anderen Ergebnis, ärgert sich Reitinger, "aber die dürfen jetzt wahrscheinlich nichts mehr sagen". Umweltministerin Ulrike Scharf hatte eingeräumt, dass die Entscheidung erst nach einem "schwierigen Abwägungsprozess" zustande gekommen sei.

Damit ist den Schäftlarner Windkraftgegnern das letzte Argument gegen den Bau der vier Windkraftanlagen auf Gebiet der Nachbargemeinde Berg aus der Hand genommen, zumal die Klage gegen den Sofortvollzug abgelehnt worden sei. "Wir kämpfen seit vier Jahren gegen die Anlagen, und das hat unendlich viel Kraft gekostet", sagt Reitinger. Sie rechnet damit, dass in den kommenden Wochen die Rodungen beginnen. "Den Bau können wir jetzt nicht mehr stoppen."

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