Benediktbeuern:Reliquien besuchen Kloster

Benediktbeuern: Pater Heiner Heim (v.l.), Pfarrer Ulrich Lindl und Klosterdirektor Pater Reinhard Gesing vor einem Gemälde des heiligen Ulrich.

Pater Heiner Heim (v.l.), Pfarrer Ulrich Lindl und Klosterdirektor Pater Reinhard Gesing vor einem Gemälde des heiligen Ulrich.

(Foto: Manfred Neubauer)

Der Schrein des Heiligen Ulrich wird in Benediktbeuern gefeiert

Von Alexandra Vecchiato, Benediktbeuern

Der Augsburger Bischof Ulrich war und ist in vielerlei Hinsicht ein großer Heiliger: Er wird bis zum heutigen Tag im Bistum verehrt - und wie Chronisten berichten, muss Ulrich mit 1,83 Meter Körpergröße eine stattliche Erscheinung gewesen sein. An die 50 Jahre seines langen Lebens - Ulrich starb mit über 80 Jahren - war er unentwegt unterwegs zu den Gläubigen in seiner seelsorgerischen Zuständigkeit. "Ein bewegtes Leben in bewegten Zeiten", nennt es Pfarrer Ulrich Lindl von der Diözese Augsburg. Eine Tradition, die das Bistum aufgegriffen hat: Am Mittwoch, 6. Juli, kommt der Schrein mit Ulrichs Reliquien ins Kloster Benediktbeuern - eine Rückkehr nach mehr als 1000 Jahren. Im vergangenen Jahr machte der Schrein im Kloster Ottobeuren Station.

Das Kloster Benediktbeuern verdankt dem Heiligen Ulrich viel. Er veranlasste dessen Wiederaufbau nach der Zerstörung durch die Ungarn im Jahr 955. Der Bistumspatron wird daher nach dem heiligen Bonifatius als "zweiter Gründer" des Klosters verehrt. Bischof Ulrich blieb Benediktbeuern verbunden. Er unterhielt dort einen bischöflichen Nebensitz, um den Menschen am Rande des Pfaffenwinkels näher zu sein. So scheint es logisch, dass sein silberner Rokoko-Schrein im Rahmen der Ulrichswoche den Weg ins Loisachtal findet. Die Salesianer Don Boscos seien jedenfalls darüber erfreut, sagte Pater Heiner Heim, ehemaliger Kloster-Direktor, und jetziger Pfarrer von Benediktbeuern.

Das Programm unter dem Motto "Terra Benedicta - Gesegnetes Land " ist umfang- und abwechslungsreich: Um 10 Uhr wird der Ulrichsschrein im Klosterhof empfangen, es folgt eine Prozession in die Basilika. Dort hält der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa ein Pontifikalamt. Anschließend mischt sich Zdarsa unters Volk. Im Klosterinnenhof ist ein Mittagessen geplant. Von 13 Uhr an gibt es diverse Führungen und Vorträge im Kloster. Zu entdecken gilt es Klassiker wie den Barocksaal, die Basilika oder den Maierhof. Laut Heim sollen den Besuchern und Pilgern aber auch Teile des Klosters zugänglich gemacht werden, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen sind. Schulen haben ihren Besuch angekündigt. Für Kinder gibt es ein eigenes Programm. Der Tag endet um 16 Uhr mit einer Pontifikalvesper mit dem Diözesanbischof und um 19 Uhr mit einem Jugendgebet "Youth meets Ulrich", bei dem der Schrein verabschiedet wird.

Gespannt sind die Organisatoren, wie groß die Resonanz am Mittwoch sein wird. "Wir stellen uns auf bis zu 400 Gäste ein", sagte Heim. "Die Basilika wird sicher gut gefüllt sein."2015 reiste der Schrein des Heiligen nach Ottobeuren, wo Ulrich am Ende seines Lebens Abt war. "1000 Pilger haben den Heiligen dort gefeiert", sagte Lindl.

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