Bayerische Oberlandbahn:Streik abgewendet

Eisenbahner und Unternehmen einigen sich in Tarifverhandlungen

Von Konstantin Kaip, Bad Tölz-Wolfratshausen

Fahrgäste der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) und der Meridian-Züge können aufatmen: Die Streiks, mit denen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Ende Oktober gedroht hatte, wird es voraussichtlich nicht geben. Der EVG-Tarifkommission sei es in der dritten Verhandlungsrunde am 4. Dezember gelungen, "einen sehr guten Tarifabschluss zu erzielen", teilt der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Isodoro Peronace mit. "Somit sind die Streiks in der Vorweihnachtszeit aus EVG-Sicht vom Tisch."

Wie Peronace erklärt, beläuft sich der Tarifabschluss im Volumen auf neun Prozent. Der Arbeitgeber, die BOB GmbH, habe sich jedoch eine Widerspruchsfrist bis zum 18. Dezember erbeten. Zum Abschluss gehören laut EVG eine Einmalzahlung von 630 Euro für die BOB-Angestellten, sowie vom 1. Januar 2018 an eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent und eine Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 39 Stunden. Verbesserungen gebe es auch bei den Zuschlägen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste, zudem gebe es eine Werkstattzulage und eine neue Entgeltstufe vom 18. Dienstjahr an. Von Juli 2018 an werde der Beginn der Nachtarbeit von 22 auf 21 Uhr vorverlegt. 2019 könnten sich die Mitarbeiter entscheiden, ob sie eine Lohnerhöhung von 2,6 Prozent, sechs Tage mehr Urlaub oder eine Arbeitszeitverkürzung von einer Stunde pro Woche haben möchten.

Damit zeichnet sich ein versöhnliches Ende der Tarifverhandlungen ab, die die EVG im Oktober unterbrochen hatte. Einen Warnstreik bei der BOB gab es zuletzt im Januar 2016. Betroffen waren alle Strecken, auch die im Landkreis zwischen Reichersbeuern und Lenggries, sowie die Meridian-Züge auf der Strecke München-Salzburg/Kufstein.

© SZ vom 07.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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