Bauweise beschlossen:Massiver Sozialbau auf Milchhäusl-Areal

Von Benjamin Engel, Münsing

Im nächsten Frühjahr soll der Bau von zwölf Sozialwohnungen auf dem Milchhäusl-Grundstück beginnen - und das in Massivbauweise. Das hat der Gemeinderat am Dienstag entschieden. Er sprach sich damit ggen die Alternative aus, nur mit Holz zu arbeiten. Ausschlaggebend waren Bedenken wegen statischen Problemen, vor allem aber spielten die Kosten eine Rolle. Laut den Planern würde ein Holzbau um 150 000 Euro teurer werden. Dies überzeugte Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen): "Ich spreche mich für die Massivbauweise aus, die Mehrkosten für Holz sind immerhin drei Loriot-Denkmäler." Eines erinnert am Dorfplatz an den 2011 gestorbenen Ehrenbürger.

Nur H 25 heißt das Projekt an der Münsinger Hauptstraße in der Sprache der Planer. Die zwölf Sozialwohnungen sollen in zwei Baukörpern unterbracht werden - der westliche mit der Giebelseite, der östliche mit der Längsseite parallel zur Straße. Ein verglastes Treppenhaus mitsamt Aufzug soll als Verbindungselement dienen. Im Erdgeschoss des östlichen Hauses soll auch Raum für einen Laden sein. In den Hang wird eine Tiefgarage gegraben. Im Winter soll die Ausschreibung folgen.

Wie Planer Bernd Pillmeier vom Münsinger Büro HP Ingenieure erklärte, sei ein Holzbau einen "Tick teurer". Mit knapp 3,1 Millionen Euro kostet dieser seiner Schätzung nach rund 150 000 Euro mehr als ein Massivbau. Bei Modulbauten mit gleichartigen Bauteilen biete sich ein Holzhaus wegen der extrem hohen Möglichkeiten zur Vorfertigung an. "In Münsing hat jedes Stockwerk eine andere Struktur. Die Wohnungen gehen ums Eck. Es gibt eine Laubengang." Der Brandschutz sei im Holzbau aufwendiger als im Massivbau.

In der Statik sah Bauingenieur Robert Buxbaum den Knackpunkt bei den Gebäudelasten. "Die drücken voll auf die Tiefgarage", sagte er. Daher müssten Bauteile eingezogen werden, die den Druck abfingen. Das sei in einem Massivbau besser zu leisten. Die Brandschutzmaßnahmen für den Laubengang, der den Zugang zu den Wohnungen im ersten Stock erschließt, seien bei einem Holzbau komplizierter zu bewerkstelligen.

Die Vorteile eines Holzbaus überwogen jedoch aus Sicht von Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing). Der Rohstoff sei heimisch und binde Kohlenstoffdioxid. Holz enthalte keine Schadstoffe und sei wiederverwertbar. Durchsetzen konnte sich die Gemeinderätin mit diesem Plädoyer allerdings nicht. Auch der Vorschlag von Helge Strauß (CSU), wenigstens vom ersten Stock an mit Holz zu bauen, fand keine Mehrheit.

Das Projekt war bei den Nachbarn im Norden umstritten. Architekt Wolfgang Adldinger erläuterte Vorschläge, die ihnen entgegenkommen sollen. Fraglich sei, ob sich der Laubengang an der Nordseite des Baus einhausen lasse. Das bringe auch mehr Sichtschutz für die Nachbarn. Zudem könne die Tiefgarage etwas nach Süden und Osten verschoben werden. Damit könne beispielsweise eine Thujenhecke erhalten werden.

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