Bauausschuss:Wolfratshausen baut in die Höhe

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Künftig sollen im Gewerbegebiet am östlichen Hans-Urmiller-Ring höhere Gebäude zulässig sein. Der Bebauungsplan wird dafür geändert.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Im Gewerbegebiet am Hans-Urmiller-Ring sind künftig Gebäude mit bis zu sechs Stockwerken erlaubt. Der Baubauungsplan wird geändert.

Von Konstantin Kaip

Im Wolfratshauser Gewerbegebiet am Hans-Urmiller-Ring werden künftig höhere Gebäude möglich sein als bisher. Der Bebauungsplan für das Gebiet soll geändert werden und somit bald maximal sechs statt bislang höchstens vier Geschosse zulassen. Das hat der Bauausschuss am Mittwoch einstimmig beschlossen. Beantragt wurde die Änderung von Sepp Schwarzenbach, der in dem Gebiet ein Hotel mit 88 Gastzimmern und einer Firsthöhe von 27 Metern errichten will. Die Mitglieder des Bauausschusses hatten ihm diesen Schritt empfohlen. Sie waren den Hotelplänen gegenüber aufgeschlossen, hatten die Anfrage jedoch im November wegen des gültigen Bebauungsplans ablehnen müssen.

Die Fraktionen waren sich einig, dass der aus dem Jahr 1992 stammende Bebauungsplan geändert werden muss, um das Gewerbegebiet attraktiv zu halten - und dem Flächenfraß entgegenzuwirken. "Wolfratshausen hat nur begrenzte Möglichkeiten", sagte Günther Eibl, Fraktionssprecher der CSU. Er stellte für seine Fraktion zudem den Antrag, die Bebauungspläne für das gesamte Gewerbegebiet am Hans-Urmiller-Ring zu ändern - also auch für den westlichen Teil bis zur Geltinger Straße und nicht nur für den östlichen Hans-Urmiller-Ring bis zur Pfaffenrieder Straße, wie ursprünglich vorgesehen.

Dies wiederum ging der Bürgervereinigung zu weit. Deren Sprecher Josef Praller befürchtete eine massive Verkehrserhöhung, wie er sagte. "Jetzt noch mal die Fläche zu vervierfachen ohne Verkehrskonzept", das könne er nicht mittragen. Eine solch weitreichende Entscheidung für das gesamte Areal müsse sorgfältig in den Fraktionen beraten werden. Ähnlich sah das seine Fraktionskollegin Ulrike Krischke, die davor warnte, die Entscheidung "übers Knie zu brechen". Und auch Hans Schmidt (Grüne) fand, dass man sich die Entscheidung, den Bebauungsplan fürs gesamte Gewerbegebiet zu ändern, "länger überlegen" müsse.

Die SPD hingegen trug Eibls Vorschlag mit. "Wir müssen hier tätig werden", sagte der Zweite Bürgermeister Fritz Schnaller. "Es gibt keine Alternative: Die Zukunft liegt in der Höhe und nicht in der Fläche." Schnaller schlug als Kompromiss vor, zunächst die Änderung für das östliche Gewerbegebiet zu beschließen und dann im kommenden Jahr eine "Gesamtlösung" zu besprechen. Eibl sah darin eine "Schaufensterdiskussion". Man werde nach und nach die gleichen Regeln für das gesamte Gebiet verhängen müssen. Ähnlich sah das Richard Kugler (CSU), der sich jedoch kritisch äußerte: Jedem müsse klar sein, dass eine Erhöhung der Baumasse mehr Verkehr verursache und dass es kein Verkehrskonzept geben werde, sagte er. "Die Straßen gibt es schon, und neue werden nicht kommen". Ebenso klar sei, dass aufgrund des Gleichbehandlungsprinzips letztlich das gesamte Gewerbegebiet von den Neuerungen profitieren werde.

Nach kurzer Unterbrechung einigten sich die Stadträte darauf, den Bebauungsplan zunächst für das östliche Gewerbegebiet einschließlich des ehemaligen Möbel Mahler zu ändern. Je nach Lage sollen dort künftig vier bis sechs Geschosse möglich sein. Die Änderungen sollen vom Bauamt vorbereitet und dem Ausschuss dann vorgelegt werden. Eine Entscheidung über das westliche Gewerbegebiet soll in einer der kommenden Sitzungen fallen. Laut Susanne Leonhard vom Bauamt dauert es etwa ein Jahr, bis der neue Bebauungsplan in Kraft treten kann.

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