Bahnverkehr:SPD kritisiert Deutsche Bahn

Jährliche Sperrungen der Strecke ab Kochel seien "Zumutung"

Der SPD-Ortsverein Kochel am See und der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel ärgern sich über die Bahn und kritisieren die Staatsregierung: Von diesem Wochenende an wird die Bahnstrecke zwischen Tutzing und Kochel für sechs Wochen gesperrt - "fast könnte man sagen: wie üblich", heißt es in einer Pressemitteilung. Der Schienenersatzverkehr mit Bussen sei "umständlich und zeitraubend, ganz abgesehen davon, dass es keine Fahrradmitnahme gibt". Letzteres sei gerade in der Sommersaison ärgerlich und schädlich für den Tourismus. Für die Bahnkunden seien die Zustände eine Zumutung. "Über Barrierefreiheit braucht man überhaupt nicht reden", heißt es weiter.

Seit vielen Jahren wiederhole sich der Ärger in den Sommermonaten. Die Deutsche Bahn begründe die Sperrung stets mit Baumaßnahmen, "einmal Weichen, dann Signale, Brücken oder Bahnübergänge". Barthel räumt zwar ein, dass bestimmte Baumaßnahmen und technische Veränderungen notwendig seien. Die wiederkehrende wochenlange Sperrung indes verbinde er "mit Unfähigkeit und Ignoranz den Kunden und der ganzen Region gegenüber". Anfragen bei der Staatsregierung seien mehr als zehn Wochen unbeantwortet geblieben. Für die Bahn bleibe "das Missmanagement" folgenlos, "es spart sogar Geld für Züge und Personal". Die Staatsregierung müsse einschreiten, "wenn Horst Seehofers Offensive für den Nahverkehr mehr als ein Wahlkampfgag sein soll", so Barthel.

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