Bad Tölz-Wolfratshausen:Zuschüsse nach Plan

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Kreisräte stimmen für ein Leitbild zur Kulturförderung

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Landkreis soll verstärkt Kunst und Kultur fördern. Um nicht nach dem Gießkannenprinzip Zuschüsse zu verteilen, wollen sich die Kreisräte dafür ein Leitbild geben. Dieses soll von Fachleuten, also Kulturschaffenden, erarbeitet werden. Der Kreis-Kulturausschuss stimmte damit mehrheitlich für einen Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen. Allein Anni Rieger (CSU) stimmte dagegen. Sie könne nicht erkennen, woher bei der angespannten Haushaltslage das Geld kommen solle.

Mit dieser Meinung stand Rieger nicht allein. Landrat Josef Niedermaier (FW) sagte, er wolle den Weg gerne mitgehen und die Diskussion über eine Kulturförderung beginnen. Er habe sich ein wenig informiert: Es gebe Landkreise wie etwa Passau, die sich ein eigenes Kulturamt leisteten und ein Budget von gut einer Million Euro bereitstellten. Ob dies auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen so gehandhabt werden solle, sei eine politische Entscheidung. "Wir als Kreisräte müssen bewerten, wie viel Geld wir da reinstecken wollen." Aber das Verteilen von finanziellen Förderungen ziehe auch nach sich, gezielte Wertungen vorzunehmen. Es könne nicht sein, dass nach Lust und Laune einmal diese Theatergruppe oder jener bildende Künstler bedacht werde. Das führe zu Unmut, warnte Niedermaier.

Der Landrat gab den Antragstellern mit auf den Weg, sie sollten das Thema nicht mit "großer Euphorie" betreiben. Denn der Haushalt des Kreises gebe kein großes Kultur-Budget her. Die Förderung müsste über die Kreisumlage gestemmt werden. Zudem gebe es im Sozialbereich viele gute Initiativen, die durchaus eine Förderung wert seien. "Da kommt eine große Lawine auf uns zu", sagte er.

Das Problem mit der finanziellen Ausstattung sahen auch die anderen Ausschussmitglieder. Edith Peter (SPD) betonte aber, allein die Diskussion über eine Kulturförderung werde schon eine positive Wirkung haben. Sie bat den Landrat, das Thema in einer Bürgermeister-Dienstbesprechung darzulegen. Vielleicht könne so eine breite Basis geschaffen werden.

© SZ vom 16.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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