SZ-Advenstkalender:Kein Geld für Kleidung und Spielsachen

Wer ein krankes Kind hat, kann nicht in Vollzeit arbeiten und verdient zu wenig - ein Teufelskreis

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Nein, mit einer Fremden sprechen will er nicht. Neun Jahre ist Mirko (Name geändert) alt. Er verhält sich nicht so wie andere Kinder seines Alters. Der Junge hat ADHS, eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, muss Medikamente nehmen und kann nicht am regulären Schulunterricht teilnehmen. Weil er viele Auffälligkeiten zeigt und nur stundenweise unterrichtet werden kann, ist es seiner Mutter nicht möglich einen Vollzeitjob anzunehmen. "Ich möchte gerne arbeiten", sagt die 30-Jährige. Doch immer wieder komme es vor, dass sie einen Anruf erhalte, ihr Sohn müsse abgeholt werden. Fünf Stunden Arbeit vormittags, mehr sei nicht drin, sagt sie. Das wirkt sich finanziell aus.

Während ihrer Ausbildung ist die 30-Jährige schwanger geworden, hat diese abgebrochen. Nun lebt sie von Arbeitslosengeld II. Der Vater der Kinder ist eigens in das Nachbarhaus gezogen, um sich speziell um den Sohn zu kümmern. Die Eltern - sie haben gemeinsam noch eine zehnjährige Tochter - sind ein gut funktionierendes Team. Der 37-Jährige arbeitet Vollzeit, dennoch reicht sein Lohn nicht. Er bezieht eine ergänzende ALG-Leistung. "Das denkt keiner, wenn er hört, welchen Job ich mache", sagt der Vater.

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Wenn es endlich mit den Kindern "klappen" würde, ergänzt die Mutter, dann würde sie jeden Job annehmen, der ihr geboten würde. Aber bei Mirko gebe es "schlechte Tage", da geht gar nichts mehr. Die Krankheit des Sohnes geht zu Lasten des Lebens der Mutter. Da seine Schwester in der Vergangenheit ebenfalls oft zurückstecken musste, reagiert sie nun auch mit Verhaltensauffälligkeiten.

Für die Eltern wäre es eine große Freude, die Wünsche der Kinder einmal nach Lust und Laune zu erfüllen, egal, was das alles kostet. Aber es fehlt das Geld. Dabei bräuchten der Junge und das Mädchen dringend neue Kleidung. Und Spielsachen nicht zu vergessen. "Ich wünsche mir eine Lalaloopsy-Puppe", sagt die Zehnjährige und lacht. Das wäre ein solcher Herzenswunsch. Und vielleicht ein neues Fahrrad für Mirko.

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