Ferien-Programm:Kaltblüter und Kommissare

In der Region gibt es viel zu entdecken: Die Glentleiten öffnet mit einer Pferde-Schau, Sternwarten laden zur Beobachtung des Vollmonds ein - und Kröten wollen gerettet werden.

Sonne, Vollmond, Osterferien - Zeit für Freizeit. An lohnenden Terminen mangelt es nicht. Und auch nicht am Wetter: Zwölf bis dreizehn Grad Celsius haben die Wetterfrösche vorhergesagt. Wer hoch hinaus will, kann noch vom Brauneck wedeln oder die Gleitschirmflieger bestaunen. Wenn es dunkel wird, bietet sich ein Blick zu den Sternen. Und spätestens als Osterspaziergang lockt ein Ausflug ins Freilichtmuseum oder ein letzter Blick auf die Ruinen des alten Dorfs Fall, bevor sie wieder für Jahrzehnte im Sylvensteinsee verschwinden.

Glentleiten zeigt Kaltblüter

Die Glentleiten wird heuer 40 Jahre alt: Deshalb startet das Freilichtmuseum an Josefi, also am Samstag, 19. März, in eine Geburtstagssaison. An diesem Tag wird dort das Wagnerhäusl nach der Restaurierung als Inklusionsprojekt wiedereröffnet - auch blinde und sehbehinderte Menschen können dort das Leben des 19. Jahrhunderts erfahren. Der Sonntag des Auftaktwochenendes steht unter dem Motto "Zugtiere in Aktion". Um 11 und 15 Uhr gibt es Vorführungen mit Süddeutschen Kaltblütern. Es werden Holzrückarbeiten im Wald und der Abtransport mit Hilfe der Pferde gezeigt. Während der Ferien bietet das Freilichtmuseum ein buntes Programm für Kinder und Familien an. Am Mittwoch, 23. März, können Osterfladen gebacken werden, an verschiedenen Terminen wird getöpfert. Zur Eiersuche geht es an Ostern. Wer filzen möchte, kann das am 31. März lernen.

Modelleisenbahn sucht Schaffner

Auch bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Ausflug nach Großweil - zumindest für alle Modelleisenbahn-Freunde. Denn dort betreibt Christoph von Reitzenstein eine Miniaturwelt im Maßstab eins zu 87, die Besucher nicht nur bestaunen, sondern auch selbst elektrisch steuern dürfen. Mit mehr als 180 Metern Gleisen, 70 Weichen und 14 fahrbereiten Zügen gehört die Anlage wohl zu den größten der Region. Rund um Ostern öffnet Reitzenstein seine Modelleisenbahn täglich für Besucher: von Samstag, 19. März, bis einschließlich Sonntag, 3. April, kann die Miniaturwelt jeweils zwischen 14 und 18 Uhr in der Kocheler Straße 12 besichtigt werden, nur zwei Minuten von der Autobahnausfahrt Kochel/Murnau entfernt. Nach den Ferien öffnet Reitzenstein dann nur noch an den Wochenenden. Allerdings nicht mehr lange. Denn der 81-Jährige möchte die Anlage aus Alters- und Gesundheitsgründen aufgeben und sucht einen Nachfolger, der sein Lebenswerk in der Größe H0 gegen eine Ablöse übernimmt.

Rettet die Kröten!

Nicht um Schienen, sondern um Straßen geht es in den nächsten Tagen. Warme Temperaturen und feuchte Böden locken tausende Amphibien aus ihren Winterverstecken: Nach Aussage von Rose-Marie Beyer vom Bund Naturschutz Bayern werden sich die Tiere bald auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern machen. Sobald es in der Nacht rund fünf Grad Celsius hat, beginnen die Massenwanderungen - auch über viel befahrene Bundes- und Landstraßen. Deshalb sucht der Bund Naturschutz dringend Helfer, die Frösche, Kröten und Molche in den nächsten Wochen sicher über die Straße bringen. Seit über 20 Jahren werden die Tiere in 15 Gebieten mit rund 100 ehrenamtlichen Helfern gerettet. Die grünen Schutzzäune wurden bereits an vielen Stellen aufgebaut. Entlang dieser Zäune sollen die Amphibien dann in den nächsten Wochen eingesammelt und in Eimern auf die andere Straßenseite befördert werden. Helfer sucht der Bund Naturschutz vor allem in Ascholding, Bergkramerhof bei Wolfratshausen, Meilenberg bei Dorfen, Harmating, Kochel sowie am Seestaller und am Stallauer Weiher - jeweils für etwa einen Abend pro Woche. Wer mitmachen will, kann sich melden unter Telefon 08171 / 265 71. Die Naturschützer bitten Autofahrer um Rücksicht - auf die Tiere und auf die Sammler. Schon in den nächsten Tagen könnte die Wanderung beginnen. Den genauen Termin bestimmen die Tiere.

Mond und Sterne

Vielleicht ziehen sie ja pünktlich zum Vollmond am Mittwoch, 23. März, los. Wer ihn wachsen sehen und mehr über ihn wissen will, hat am Samstag, 19. März, beste Gelegenheit dazu. Am Astronomietag dreht sich in diesem Jahr alles um Luna. Der Mond und die Sterne können in der Isartalsternwarte in Königsdorf, im Planetarium in Bad Tölz und der Sternwarte in Aufkirchen beobachtet werden. Die Warte in Königsdorf etwa öffnet um 14 Uhr. Um 20 Uhr gibt es einen Vortrag und danach können Mond und Jupiter die ganze Nacht durch beobachtet werden.

Immer dem Bullen hinterher

Stars statt Sterne: Die "Oanzig wahre Bullen-Tour" startet am Samstag erstmals in der Kurstadt. Angeführt von der Hamburger Kulturmuse Nessy Karolinger treffen sich die Fans der Fernsehserie "Der Bulle von Tölz" um 13 Uhr im neuen Bulle-von-Tölz-Museum am Kapellengasteig. Nach einem einstündigen Fußmarsch auf den Spuren von Benno Berghammer und Sabrina Lorenz durch die Kurstadt geht es auf einer 150 Kilometer langen Tour mit dem Bus zu Drehorten im Landkreis - natürlich auch zur Pension Resi, dem Hollerhaus in Irschenhausen. Gegen 18.30 Uhr geht es erstmals in das originalgetreu rekonstruierte Büro des Bullen im Herderbad in Tölz. Die Tour findet danach immer donnerstags, freitags und samstags statt, auch in den Osterferien.

Das versunkene Dorf versinkt

Wenn das Wasserwirtschaftsamt rund um Ostern mit den Arbeiten am Sylvensteinspeicher fertig wird, versinkt Fall wieder. Die Arbeiten dienen dazu, dass der See für Wartungen künftig nicht mehr abgelassen werden muss. Jetzt bietet sich also die wohl letzte Gelegenheit auf einen Blick auf die Ruinen.

Auf die Piste

Für alle, die auf die Piste gehen wollen, herrschen am Brauneck immer noch gute Bedingungen. Vor allem in der Früh dürften die 70 Zentimeter Altschnee noch gut durchhalten. Um das auszunutzen, öffnet die Brauneck-Bergbahn in der ersten Ferienwoche schon um 7.30 Uhr statt um 8.15 Uhr. Die letzte Talfahrt ist um 16.30 Uhr. Am Freitag waren 15 Lifte in Betrieb. Auf 22 Pisten ist Ferienspaß angesagt.

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