Bad Tölz-Wolfratshausen:Immer weniger neue Gründer

Die Gewerbeanmeldungen im Landkreis sind weiter rückläufig

Immer weniger Landkreisbewohner wollen Chef im eigenen Unternehmen werden. Wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern mitteilt, sind die Gewerbeanmeldungen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weiter rückläufig. Die Zahl der Existenzgründer sank 2015 das zweite Mal in Folge: Insgesamt meldeten laut IHK im vergangenen Jahr 1169 Landkreisbürger ein Gewerbe an - 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr. "Damit fällt der negative Trend bei den Gewerbeanmeldungen stärker aus als im bayerischen und oberbayerischen Durchschnitt", konstatiert die IHK in ihrem Bericht. Im Freistaat gingen die Existenzgründungen 2015 um 3,3 Prozent, im Bezirk um 4,7 Prozent zurück.

Vor allem das Interesse, ein neues Unternehmen zu gründen, habe im Landkreis spürbar nachgelassen, so die IHK. Nach Angaben des Statistischen Landesamts sind die Firmenneugründungen um sechs Prozent auf 1100 gesunken. Zugleich nahm mit 69 Wechseln auch die Anzahl der Betriebsübernahmen ab - um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Grund für den allgemeinen Rückgang ist nach Ansicht der IHK die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. "Wir haben im vergangenen Jahr mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent im Landkreis ein Spitzenniveau und damit nahezu Vollbeschäftigung erreicht", sagt Reinhold Krämmel, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach. Gleichzeitig nehme aber das Interesse an unternehmerischer Selbständigkeit ab. "Wer die Wahl hat", sagt Krämmel, "entscheidet sich in konjunkturellen Hochzeiten eher für die sichere Variante der Festanstellung."

Wer dennoch im Landkreis den Sprung in die Selbständigkeit wagt, gründet am häufigsten ein Dienstleistungsunternehmen, gefolgt von Handelsbetrieben und Baufirmen. Bei den Betriebsübernahmen bestehender Unternehmen ist das Gastgewerbe mit 31,2 Prozent Spitzenreiter.

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