Bad Tölz-Wolfratshausen:Gute Gespräche über Geburtshilfe

Landrat glaubt an Kooperation der Kreisklinik mit Starnberg

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Es sieht gut aus für die Geburtshilfe an der Kreisklinik in Wolfratshausen. Wie Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) am Mittwoch dem Kreistag berichtete, liefen die Gespräche mit dem gewünschten Kooperationspartner, dem Kreisklinikum Starnberg, bisher positiv. Starnberg sei an einer Zusammenarbeit ernsthaft interessiert, so der Landrat. In der vergangenen Woche habe man die Eckpunkte einer künftigen Zusammenarbeit der Geburtsstationen in beiden Landkreisen definiert und konkretisiert. Der Aufsichtsrat an der Kreisklinik Wolfratshausen werde daher am Montag, 31. Juli, zu einer Entscheidung kommen. "Wir brauchen einen Handlungsauftrag vom Aufsichtsrat", sagte Niedermaier.

Das Kreisklinikum Starnberg sei allein deshalb schon an einer Kooperation interessiert, weil es dort im ersten Halbjahr 2017 mehr als 1500 Geburten gab. Die Obergrenze liegt im Jahr bei 2500 Geburten. Eine Art Geburtshilfe-Dependance könnte Entlastung bringen. Wolfratshausen wiederum würde von dem medizinischen Knowhow der Starnberger profitieren. Dort gibt es unter anderem eine Neugeborenen-Intensivstation.

Die Verhandlungen würden mit großem gegenseitigen Respekt geführt, sagte Niedermaier. Mit ins Boot geholt werden muss der Starnberger Kreistag. Dessen Beschlüsse stünden noch aus. Des Weiteren betont Niedermaier, dass nach Lösungen gesucht werde, die derzeitigen Belegärzte an der Wolfratshauser Geburtshilfe einzubinden. Auch in der Kreisklinik am Moosbauerweg arbeiteten diese Gynäkologen mit steigender Belastung. Die Geburtenzahlen, so der Landrat, seien deutlich gestiegen. Bis Ende des Jahres rechnet er mit einer Verdoppelung, also mit gut 400 Geburten.

Offen bleibt weiterhin, ob es eines Tages wieder eine Geburtshilfe-Abteilung an der Asklepios-Stadtklinik in Bad Tölz geben wird. Sie war heuer zum 1. April geschlossen worden, weil deren Belegärzte unter anderem die Arbeitsbelastung nicht mehr tragen wollten. "Zuerst müssen wir die Geburtshilfe in Wolfratshausen in trockene Tücher bringen", sagte Niedermaier. Danach werde man sehen, was in Bad Tölz machbar sei.

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