Bad Tölz-Wolfratshausen:Ein Konzept gegen den Naturfrevel

Alpenforschungsinstitut mit Machbarkeitsstudie betraut

Die Berge würden von den Freizeitsportlern als Kulisse missbraucht. Mit dieser Feststellung wollte Franz Steger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen im November 2015 im Umweltausschuss des Kreistags auf einen Missstand aufmerksam machen: Immer mehr Biker nutzen bislang unbefahrene Strecken, selbst extrem ausgesetzte Wege und Steige. Dies bedeute eine Gefahr für die Natur, sagte Steger damals. Das bewog den Umweltausschuss dazu, eine Machbarkeitsstudie für ein Mountainbike-Konzept für den Landkreis in Auftrag zu geben. Wie die Kreisbehörde mitteilt, wird damit das Alpenforschungsinstitut GmbH mit Sitz in Seeshaupt betraut. Ziel der Studie ist es zunächst, eine sachliche Diskussion zu den Themen Naturschutz, Tourismus und rechtliche Grundlagen zu erreichen. Die Experten sollen feststellen, ob ein großes Mountainbike-Konzept für den Landkreis überhaupt realisierbar ist.

Federführend für diese erste Erhebung sind Thomas Bausch und sein Team vom Alpenforschungsinstitut, das sich unter fünf Bewerbern um diesen Auftrag durchsetzte. Bewusst solle der gemeinsame Ansatz "Naturschutz" und "Tourismus" bei diesem Vorhaben dokumentiert werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Daher zeichnen Steger als Leiter der Unteren Naturschutzbehörde sowie Andreas Wüstefeld als Leiter von Tölzer Land Tourismus gemeinsam für das Projekt verantwortlich. Bausch werde von der zweiten Septemberhälfte an Einzelgespräche führen und Runde Tische moderieren. Eine Ausweisung von Wegen sei demnach derzeit verfrüht, dies könne basierend auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie später erfolgen.

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