Mit insgesamt knapp 190 Kilometern Staatsstraßen übertrifft der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen seine Nachbarn Garmisch-Partenkirchen (knapp 76 Kilometer) und Miesbach (77 Kilometer) um Längen. Ähnlich hoch ist der Vorsprung allerdings auch, was den Sanierungsbedarf der Straßen betrifft. Wie marode das Straßennetz im Landkreis ist, wurde 2013 deutlich: Auf Anfrage des Landtagsabgeordneten Florian Streibl (Freie Wähler) stellte die Oberste Baubehörde im Innenministerium damals fest, dass gut 40 Prozent der Staatsstraßen im Landkreis und 22 Brücken sanierungsbedürftig sind. Auch im oberbayerischen Gesamtvergleich ein denkbar schlechtes Ergebnis: Von 23 Landkreisen und kreisfreien Städten im Regierungsbezirk landete Bad Tölz-Wolfratshausen in Sachen Straßenzustand damit auf dem 20. Platz.
Seitdem hat sich zumindest ein bisschen was getan. "Wir haben die letzten Jahre eigentlich jedes Jahr gut investiert", sagt der Leiter des zuständigen Staatlichen Bauamts Weilheim, Michael Kordon. Vor allem im nördlichen Landkreis, etwa um Egling und Ascholding, seien "deutliche Verbesserungen spürbar". Wie hoch der Anteil an sanierungsbedürftigen Straßen im Landkreis inzwischen ist, kann er jedoch nicht genau sagen. "Natürlich gibt es nach wie vor einige Straßen, die nicht so toll sind", räumt Kordon ein. Beispielsweise die Verbindung von Tölz nach Dietramszell, deren maroden Zustand Streibl schon vor drei Jahren angeprangert hat. Allerdings sei das Verkehrsaufkommen dort jedoch unterdurchschnittlich gering, sagt Kordon. Deshalb hätten andere Straßensanierungen mit "größeren Effekten" Vorrang.
Ziel für die kommenden Jahre bleibe eine "sukzessive systematische Verbesserung des Straßennetzes" im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, sagt Kordon. Seit 2013 habe das Straßenbauamt dafür jedes Jahr zwischen vier und fünf Millionen Euro investiert.