Bad Tölz-Wolfratshausen:Aktiver Klimaschutz

Bad Tölz-Wolfratshausen: Auf den Dächern der Gemeinde-Gebäude im Landkreis sollen mehr Solaranlagen entstehen.

Auf den Dächern der Gemeinde-Gebäude im Landkreis sollen mehr Solaranlagen entstehen.

(Foto: Pöstges)

Umweltausschuss des Kreises stellt Maßnahmenkatalog vor

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Gute zwei Jahre ist das Integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises alt. Nun soll seine Umsetzung vorangetrieben werden. In der Sitzung des Umweltausschusses des Kreistags stellte der Fachbeirat Energie einen Aktionsplan vor: 14 Maßnahmen sollen zeitnah auf den Weg gebracht werden, darunter der Bau von Photovoltaik-Anlage auf Dächern kommunaler Gebäude oder die vermehrte Nutzung von Biomasse. Die Kosten für die Umsetzung belaufen sich auf circa 40 000 Euro. "Uns wird die Übergangsphase viel Geld kosten", sagte Beiratssprecherin und FW-Kreisrätin Cornelia Irmer. "Aber ohne, dass wir aktiv werden, werden wir die Klimaschutzziele im Landkreis nicht erreichen."

Der Aktionsplan mag nicht "der größte Wurf, aber ein sehr guter tragfähiger Anfang" sein, sagte Irmer weiter. Der Fachbeirat Energie, dessen Mitglieder Politiker und Experten sind, arbeite "super" und "unglaublich sachbezogen". Allerdings machten Irmer und der zweite Sprecher, Johann Killer von der Waldbesitzervereinigung Wolfratshausen, deutlich, dass der Fachbeirat nicht die gesamte organisatorische Arbeit leisten könne. Wie Landrat Josef Niedermaier (FW) versicherte, sei die Stelle eines Sachbearbeiters für die Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzepts (Teilzeit, 50 Prozent) ausgeschrieben. Bewerbungsgespräche liefen. Dieser Sachbearbeiter soll den ursprünglich vorgesehenen Klimaschutzmanager ersetzen, der aus Kostengründen nicht eingestellt wurde.

Neue Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden zu errichten, sei wohl umstritten, weil die Einspeisevergütung kaum noch attraktiv sei, sagte Irmer. Aber um Strom für den Eigenbedarf zu erzeugen, seien sie allemal gerechtfertigt. 2500 Euro Budget gibt es für eine Detailbetrachtung, wo sich welche Anlagen rechnen könnten. Ein weiteres großes Thema ist die Mobilität: Das Handlungsfeld reicht vom Forcieren alternativer Antriebsarten, über ein integriertes Mobilitätsticket bis zu mehr Ladestationen für E-Bikes im Landkreis. "Auch müssen wir mehr Abstellanlagen für Räder schaffen, wo sie sicher und trocken untergebracht werden können", sagte Irmer. So werde das Fahren mit dem Rad zu Bahnhöfen attraktiver für die Bürger. Busse könnten mit alternativen Antriebsarten ausgestattet, Car-Sharing ausgebaut werden.

Der Fachbeirat Energie plant ferner Anreize für das Bauen mit Holz im Landkreis. Bis zum Jahr 2035 - bis dahin möchte der Landkreis energieautark sein - sollen bis zu 30 Prozent Holz bei Neubau und Sanierung von Gebäuden verwendet werden, vor allem bei kommunalen Projekten. Auch der CSU-Kreisrat Michael Häsch erkennt sehr viele Möglichkeiten in der Nutzung von Holz, weil es sich um den Baustoff schlechthin in der Region handle. Er sprach sich dafür aus, die Holznutzungsregion Tölzer Land ins Leben zu rufen. Doch sinnvoll scheint ihm diese Vorgehensweise nur, wenn bei Holzbauvorhaben nicht der gleiche Ökokonto-Schlüssel angesetzt werde wie bei konventionellen Bauten. Da nicht die verwendeten Materialien sondern die versiegelte Fläche zur Berechnung der Ausgleichsflächen herangezogen werde, sei da nichts zu machen, erwiderte Niedermaier.

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