Bad Tölz-Wolfratshausen:Ärzte wollen Flüchtlingen besser helfen

Die im Kreisverband organisierten Ärzte im Landkreis setzen sich für eine unbürokratische medizinische Versorgung der Flüchtlinge ein. Ihr Sprecher, der Gaißacher Allgemeinmediziner Andreas Lang, weist darauf hin, dass erkrankte Flüchtlinge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz derzeit nur eine Akutversorgung und Schmerzbehandlung erhielten. Dieser Mindeststandard bedeute, dass Ärzte Flüchtlinge anders behandeln müssten als inländische Patienten. Das nennt Lang ethisch nicht vertretbar.

Jeder Asylbewerber wird in einem "Kurzscreening" medizinisch untersucht, außerdem auf übertragbare Krankheiten. Dies ist Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Lang erklärt, wegen der hohen Zahl von Flüchtlingen unterstützten Ärztinnen und Ärzte den ÖGD dabei. Wichtig sei es vor allem, dass die Asylbewerber einen ausreichenden Impfschutz erhielten.

Ein großes Problem seien allerdings die Sprachbarrieren. Meisten werde ein Dolmetscher gebraucht, der freilich nicht immer zur Verfügung stehe: "Es ist sehr mühsam und zeitaufwendig, diese Sprachbarrieren zu überwinden", sagt Lang. Die nötige Aufklärung bei Impfungen zum Beispiel sei "mit Händen und Füßen" oft nicht möglich. Lang schlägt vor, hier auch die Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnik zu nutzen, etwa den Internet-Videotelefondienst Skype. Denn Mangelhafte Verständigung berge die Gefahr von Fehldiagnosen und Behandlungsfehlern.

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