Bad Tölz:Wickies Schwert und Peter Steiners Stube

Bulle von Tölz,  Nessy Karolinger

Nessy Karolinger (Mitte) im Kreise von Mitgleidern aus Steiners Theater-Ensemble.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Kurstadt hat nun ein eigenes Filmmuseum im Herderbad. Eröffnet wird es stilecht mit rotem Teppich.

Von Claudia Koestler

"Wenn ein Bulle-von-Tölz-Film gedreht wird, bin ich sofort mit dabei." Das erklärte die Schauspielerin Christiane Blumhoff begeistert zu den Plänen, die gerade ein Tölzer Team um Nessy Karolinger, Andreas Jordan und Markus Kleinhans schmieden. Sie wollen unbedingt den 70. Teil der Erfolgsserie mit Ottfried Fischer realisieren, und zwar als Kinofilm. Blumhoff war bereits in der Serie als Tante des von Fischer verkörperten Kommissars Benno Berghammer aufgetreten und ist zudem bundesweit durch ihre Rollen im Theaterstadl von Peter Steiner beziehungsweise dessen Serie "Zum Stanglwirt" bekannt. Am Mittwoch war Blumhoff eine von zahlreichen Ehrengästen bei der Eröffnung des neuen Filmmuseums im Tölzer Herderbad. Dort schritt sie im Scheinwerferlicht von Kameras begleitet über den roten Teppich. Die ebenfalls nicht gerade rampenlichtscheue Nessy Karolinger hatte in dem Gebäude, das Anton Hoefter zur Verfügung stellt, bislang ein Bulle-von-Tölz-Büro eingerichtet. Nun aber sind die Räumlichkeiten mit zahlreichen Requisiten aus weiteren bekannten Serien und Filmen zu einem kleinen, aber feinen Filmmuseum ergänzt und erweitert worden. Besucher finden dort beispielsweise Originalkostüme, Trinkbecher, Hütten, Betten, sowie Segel und Schwerter aus den Wickie-Filmen, die zum Teil am Walchensee gedreht wurden.

Doch auch wenn zahlreiche Ausstellungsstücke Lokalbezug haben, ist dieser keine Bedingung für das Museum: So hat zum Beispiel auch Inspector Rather Short die letzte Ruhe im Herderbad gefunden. Zumindest steht dort neben Requisiten und Kostümen auch der Grabstein des Partners von Chief Inspector Even Longer aus der Edgar Wallace-Parodie "Der Wixxer" mit Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka. Auch einige Kuriositäten aus dem Schloss, in dem die Komödie spielt, finden sich nun im Tölzer Museum: Mopsplastiken oder Wandgemälde, deren Motive Ähnlichkeiten mit Camilla Parker Bowles und Josef Ratzinger aufweisen.

Ein Höhenpunkt für Fans dürfte auch die "Peter-Steiner-Ecke" sein. Die Originalstube ist nun im Herderbad zu sehen und zu begehen, garniert mit Dutzenden von Fotos aus der Produktion. "Selbst als Hamburger Deern habe ich früher immer schon gerne den Stanglwirt geguckt. Ich habe es geliebt und liebe es bis heute", sagte Karolinger. Dass sie an die originalen Bühnenteile kam, verdankte sie Gerda Steiner, Petra Auer und Ulla Kling, die ebenfalls bei der Museumseröffnung waren. Schließlich sei nicht nur der Bulle von Tölz ein Aushängeschild für die Kurstadt als Drehort, sondern auch die "Stanglwirt"-Serie: "Fast 90 Prozent aller Folgen wurden nämlich im Kurhaus aufgezeichnet", erklärte Karolinger.

Geöffnet ist das Filmmuseum im Herderbad, Herderstraße 5, Bad Tölz, immer sonntags von 11 bis 18 Uhr.

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