Die Stadt Bad Tölz erneuert im nächsten Jahr die Kohlstattstraße. Die Arbeiten gehen in zwei Abschnitten vonstatten: Zunächst wird das Segment vom Abzweig von der Lenggrieser Straße bis zur Einmündung der Straße Am Sägbach in Angriff genommen, danach folgt der Rest bis zurück zur Lenggrieser Straße. Mit der Reparatur hängt sich das städtische Bauamt an die Tölzer Stadtwerke an, die dort zunächst neue Leitungen verlegen. Den Ausbauplan billigte der Bauausschuss des Stadtrats ohne Gegenstimme.
Die Kohlstattstraße ist eine Schlaglochpiste und sieht für Kämmerer Hermann Forster "wie eine Mondlandschaft" aus. An der Straßenbreite von 4,5 bis fünf Meter ändert sich mit der Sanierung nichts, auch neue Gehwege sind nicht vorgesehen. Das störte Andrea Grundhuber (Grüne). "Ich frage mich, wie Schulkinder diesen Weg beschreiten sollen", kritisierte sie. Die nutzten dafür ohnehin die Lenggrieser Straße, erwiderte Bürgermeister Josef Janker (CSU). Auch die versetzte Anordnung der wenigen Parkplätze soll beibehalten werden. Das habe sich bewährt, meinte Bauamtsleiter Christian Fürstberger. "Es wird dort nicht wirklich gerast." Neu sind nur 80 Zentimeter breite Granitplatten, die vor einigen Häusern verlegt werden sollen, um eine Distanz zur Straße zu schaffen. Camilla Plöckl (SPD) verwies auf einen Händler an der Straße, vor dessen Anwesen seit einiger Zeit mehrere Waschmaschinen herumstehen. Das sei kein schöner Anblick, sagte sie. Bürgermeister Janker gab ihr recht: Das sei ein "Waschmaschinen-Wertstoffhof". Für Fürstberger lässt sich das Problem so lösen: "Vielleicht finden wir ein Ersatzgrundstück, das wir vermieten können."
Die Anlieger sind nach Angaben des Bauamtsleiters mit der Planung einverstanden. Mit dem Ausbaubeitrag kommt ihnen die Stadt entgegen: Sie stuft die Kohlstattstraße als Haupterschließungsstraße und nicht als Anliegerstraße ein, weshalb die Eigentümer dort nur 50 und nicht 80 Prozent der Baukosten übernehmen müssen. Fürstberger begründete dies damit, dass die holprige Piste als Ausweichroute für Autofahrer diene, wenn von der Osterleite herunter mal wieder Stau herrsche.