Günstige Wohnungen sind in Bad Tölz eine Seltenheit. Deshalb haben die Stadträte am Dienstag im Bauausschuss einstimmig ein Vorhaben der Baugenossenschaft Lenggries gebilligt, die an der Kohlstattstraße ein Haus mit 14 Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen errichten möchte. Und dies, obwohl der Neubau in dieser Gegend gedrungen aussehen dürfte, und keinerlei Stellplätze nachgewiesen werden. "Aber damit wird dringend benötigter, günstiger Wohnraum geschaffen", sagte Bürgermeister Josef Janker (CSU).
Die Häuser in der Kohlstattstraße sind schmal und haben steile Dächer, der vergleichsweise niedrige Neubau wird hingegen 16 Meter breit. Weil er aber nicht so hoch ausfalle, wirke er nicht erdrückend, meinte Stadtbaumeister Hannes Strunz. Mit einem Mittelflur zwischen den Wohnungen sehe das neue Objekt der Baugenossenschaft "wie ein Studentenwohnheim" aus, fand Strunz. Normalerweise müsste die Baugenossenschaft für die Anlage insgesamt 16 Parkplätze nachweisen. Die sind Strunz zufolge dort aber einfach nicht unterzubringen - "außer, der Bauherr baut eine Tiefgarage." Dann aber, erklärte der Stadtbaumeister, "wird das so teuer, dass es für die Wohnungssuchenden nicht mehr erschwinglich ist". Bei der Sanierung der Kohlstattstraße würden jedoch zehn Schrägparkplätze geschaffen, den Rest könne die Baugenossenschaft ablösen. Die Domizile sind eher klein, nur zwei davon sollen mehr als 65 Quadratmeter haben.
Die Stadträte bezeichneten den Bau des Wohnhauses, in dem die Miete bei sieben Euro pro Quadratmeter liegen soll, im teuren Bad Tölz als dringend notwendig. "Das ist genau das, was wir brauchen", sagte Josef Steigenberger (CSU).