Bad Tölz:Natürliche Kooperation

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Land- und Forstwirte wollen sich an Hotspot-Projekt beteiligen

Vertreter der Land- und Forstwirtschaft haben sich im Tölzer Landratsamt über das Hotspot-Projekt "Alpenflusslandschaften - Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze" informiert. Mit diesem Projekt, das über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt und den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert, wird, soll vor allem das Verständnis für die biologische Vielfalt an den Alpenflusslandschaften gestärkt werden. Damit hebt es sich von anderen Naturschutzmaßnahmen ab, die einen klaren Flächenbezug haben. Eingerichtet wurden bisher drei Anlaufstellen in Wolfratshausen, Weilheim und Schongau, die von fünf Mitarbeitern betreut werden.

Fabian Unger vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) betonte bei dem Informationsgespräch in Tölz, dass die geplante Pflege und Revitalisierung von Hangquellmooren an den Isarleiten ein Angebot an Grundeigentümer und Bewirtschafter sei, diese kleinen, aber wichtigen Lebensräume wieder in die Bewirtschaftung aufzunehmen. Auch die Beweidung isarnaher Flächen könne nur in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft geschehen, betonte Joachim Kaschek vom Isartalverein. Projektleiterin Claire Tranter bezeichnete es ebenfalls als wichtig, "dass wir uns mit der Land- und Forstwirtschaft gemeinsam für unsere Region einsetzen - es geht nur miteinander und nicht gegeneinander". Für Franz Steger vom Landratsamt sind Land- und Forstwirte unerlässliche Partner, wenn es darum gehe, die Bevölkerung über den Artenreichtum von Tieren und Pflanzen aufzuklären.

Auf Vorbehalte stießen sie nicht. "Sie rennen hiermit offene Türen bei uns ein", sagte Walther Mauk, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Auch der Bayerische Bauernverband (BBV) ist laut Geschäftsführer Josef Steingraber "gerne dabei, miteinander etwas zu gestalten und Kooperationen einzugehen". Für den Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) ergänzte der stellvertretende Kreisvorsitzende Johann Falter: "Gerade das Beweidungsprojekt ist eine sehr interessante Möglichkeit der Zusammenarbeit auch für die Zukunft."

Das Hotspot-Projekt ist auf sechs Jahre ausgelegt und wird mit etwa 3,5 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Der Bayerische Naturschutzfonds gibt weitere 700 000 Euro dazu.

© SZ vom 26.08.2015 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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