Die Buchener Straße und die Kyreinstraße sind an der Einmündung zum Berliner Platz im Kurviertel regelrechte Rumpelpisten. Der Asphalt ist löchrig, uneben, oftmals geflickt. Nächste Jahr richtet die Stadt beide Fahrbahnen her und legt dort einen Kreisverkehr an, wo jetzt noch die Kursonne-Skulptur auf einem kleinen Rasen zwischen den beiden Straßen steht. Einige Gastgeber und Anwohner sehen die Pläne mit großer Sorge; sie formulierten ihre Gegenvorschläge in drei Anträgen an die Stadt. Im Bauausschuss des Stadtrats am Donnerstagabend versuchte Bauamtsleiter Christian Fürstberger, diese Bedenken zu entkräften. Es handle sich offenbar um Missverständnisse, sagte er.
Um den Verkehr zu verlangsamen, fordern die Verfasser einen Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 30 Metern. Er solle so angelegt werden, dass Lastwagen und Autos das Rondell in der Mitte nicht überfahren können. Fürstberger lehnt dies strikt ab: "Ein solches Verkehrsmonstrum halten wir im Badeteil für kontraproduktiv." Die Stadt plant einen Kreisel wie am Amortplatz an der Isarbrücke, von eher kleinem Umfang und mit einer Pflasterinsel.
Auch die Forderung, die Buchener Straße und die Kyreinstraße von Ortsstraßen, auf denen jeder fahren darf, in Anliegerstraßen umzuwidmen, weist der Bauamtsleiter zurück. Dafür gibt es aus seiner Sicht keinen verkehrsrechtlichen Grund. Außerdem sei dies schwer zu kontrollieren und funktioniere schon von daher nicht. Anliegerstraßen hießen nicht ohne Grund auch "Anlügerstraßen", sagte Fürstberger: "Jeder sagt da, er sei Anlieger oder besuche jemanden."
Die Sorge der Beschwerdeführer, dass die Umbaupläne am Berliner Platz mehr Schwerlastverkehr ins Kurviertel bringen, sieht der Bauamtschef ebenfalls als unbegründet an. "Dadurch fahren nicht mehr Lkw durch, manche müssen aber fahren", sagte er und nannte als Beispiele die Müllabfuhr oder Lieferanten für Hotels. Die Breite der Straßen sei so geplant, "dass ein Bus und ein Pkw aneinander vorbei passen". Mitte November werden die Tölzer Stadtwerke neue Leitungen unter dem Gehweg der Kyreinstraße verlegen. Mit dem Bau des Kreisverkehrs will die Stadt im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Die Arbeiten sollen bis Pfingsten abgeschlossen sein. "Denn dann geht die touristische Saison richtig los", sagte Fürstberger.