Bad Tölz:Kreuze, Katzen, Drudensterne

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An Wänden von Kirchen wie hier an Maria Himmelfahrt provozieren Satans-Symbole ganz besonders. (Foto: Manfred Neubauer)

Ein Sprayer hinterlässt satanistische Graffiti an einer Kirche und einer Schule.

Von Ingrid Hügenell, Bad Tölz

Auf dem Kopf stehende Kreuze, amerikanische Gangster-Codes - in der Nacht auf Montag war in Bad Tölz ein Sprayer unterwegs. Er hinterließ sowohl an einem Dönerladen in der Kirchgasse wie auch an der Kirche Maria Himmelfahrt und an der Förder- und Berufsschule satanistische Graffiti in schwarzer Farbe. Die Tatzeit liegt dem Polizeibericht zufolge vermutlich zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Montag, 8.30 Uhr.

Die Polizei geht davon aus, dass alle drei Gebäude vom selben Täter bemalt wurden, denn es finden sich überall die selben Motive, vor allem ein Drudenstern sowie Katzen- und Fuchsmotive, für die der Sprayer offenbar eine Schablone benutzte. Außerdem sprühte er die umgedrehten Kreuze in verschiedenen Variationen, die okkultistische Zahl 666 und diverse Schriftzüge.

Der Sachschaden beläuft sich auf insgesamt etwa 1200 Euro. Der Großteil von 700 Euro etwa entfällt auf die Förder- und Berufsschule, wo sich der Sprayer besonders ausgetobt hat. Schulen würden als Treffpunkte von Jugendlichen recht häufig besprüht, sagt Andreas Löffler von der Tölzer Polizei. Ein Sprayer-Problem habe die Stadt Bad Tölz aber sicherlich nicht, solche Fälle träten nur sporadisch auf. Der letzten Fall, an den er sich erinnere, liege schon einige Zeit zurück, sagt Löffler. Damals seien mehrere rote Herzen an Hauswände gesprüht worden.

Auch eine Satanistenszene gebe es in dem Kurort nicht. "In bestimmten Lebensaltern" würden bestimmte Symbole als Protest gegen die etablierte Gesellschaft verwendet, erklärt der Polizeibeamte. Und manchmal seien es halt Punk-, ein andermal Satanistensymbole. Dass diese auf Kirchen hinterlassen werden, ist typisch - dort provozieren sie eben besonders. Die roten Herzen an den Häusern dagegen waren wohl eher nicht Ausdruck von Protest sondern eines anderen starken Gefühls.

© SZ vom 11.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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