Bad Tölz:Jodquellenhof trübt Bilanz

Tölz hat wegen Hotel-Schließung weniger Gäste im ersten Quartal

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz

Es ist oftmals eine Frage der Interpretation, wie eine Statistik zu lesen ist. Ein gutes Beispiel dafür ist der Quartalsbericht von Januar bis März 2015, den Kurdirektorin Brita Hohenreiter am Dienstag dem Tourismus-Ausschuss des Tölzer Stadtrats vorlegte. Weil das Hotel Jodquellenhof mit 160 Betten geschlossen hat und somit die Alpamare-Wochenendpauschalen in Kombi mit einer Übernachtung dort fehlen, verzeichnet sie bei den Ankünften ein Minus von 9,92 Prozent. Bei den Übernachtungen sind es minus 4,4 Prozent. Dennoch gebe es kein Grund zur Klage, meinte Hohenreiter. Bereinige man die Statistik und lasse den Jodquellenhof außer Acht, gebe es im Januar und Februar sogar ein erhebliches Plus. Gut 1500 Gäste mehr, das entspricht 6,76 Prozent, seien nach Bad Tölz gekommen. Ein Plus von 1,91 Prozent, also 2997, gebe es bei den Übernachtungen. Hohenreiters Fazit: Bad Tölz gehe es auch ohne Jodquellenhof sehr gut.

Man könne mit dem Beginn des touristischen Jahres zufrieden sein, sagte die Kurdirektorin. Das "hervorragende Winterwetter" habe vor allem in den Faschingsferien, die heuer in den Februar fielen, viele Gäste in die Stadt gebracht. Zudem habe die Messe Bau in München, die nur alle zwei Jahre stattfindet, Übernachtungsgäste angelockt. Ansonsten hatte die Kurdirektorin von keinen größeren Überraschungen zu berichten. Über die Höhe des Fremdenverkehrsbeitrages könne man derzeit noch nicht viel sagen. Erwartungsgemäß entwickle sich der Kurbeitrag im Vergleich zum Vorjahr "ungünstiger". Grund ist die Schließung des Jodquellenhofs.

Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG) sagte, dass sich eine Hotelschließung immer bemerkbar mache. Aber man könne durchaus positiv in die Zukunft schauen. Als Tourismusort stehe Bad Tölz "nicht ganz schlecht" da. Im Gegenteil, in der Kurstadt an der Isar wäre "eh alles gut".

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